Zypern gerettet – Weltuntergang bleibt aus
Der Rettungsplan für Zypern ist verabschiedet: Zypern bekommt zehn Milliarden Euro. Die zweitgrößte Bank des Landes wird aufgelöst. Sparer atmen auf.
Die Troika von Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) haben sich mit der zyprischen Regierung auf einen Rettungsplan für Zypern geeinigt. Die Eurogruppe der 17 Euro-Finanzminister stimmte der Einigung in Brüssel zu. Damit ist der Weg frei für zehn Milliarden aus dem Rettungsfonds ESM. Das Geld könnte im Mai fliessen.
Bis zuletzt hatten die Verhandler aus Zypern versucht, ihr fragwürdiges Geschäftsmodell zu verteidigen. Jetzt ist endgültig klar: Der Bankenplatz Zypern wird zurechtgestutzt.
Die Laiki Bank wird abgewickelt und „kleine“ Sparguthaben bis 100.000 Euro werden an die Bank of Cyprus, die Nummer Eins im Markt, üebrtragen. Spareinlagen bis 100.000 Euro werden generell nicht angetastet, Kunden mit höheren Einlagen müssen mit erheblichen Verlusten rechnen. Das Geld von Großanlegern bleibt eingefroren und 4,2 Milliarden Euro stehen als nicht einlagengesicherte Beträge weiter im Feuer und gehen in eine „Bad Bank“ ein. Hierbei gibt es unterschiedliche Erwartungen. Der Verlust kann 100 Prozent betragen, aber die verbliebenen Assets könnten auch nach einiger Zeit eine Quote von 40 bis 50 Prozent erbringen.
Erstmals beteiligt die Politik damit nicht nur den Steuerzahler an der Restrukturierung, sondern auch Anteilseigner und Gläubiger.
An der Rekapitalisierung der zweiten angeschlagenen zyprischen Bank, Bank of Cyprus, werden Aktionäre, Anleihegläubiger und Einleger mit mehr als 100.000 Euro Einlagen beteiligt. Der Finanzbeitrag der Europäischen Union, der über den Rettungsfonds ESM ausgereicht wird, wird wie ursprünglich geplant 10 Milliarden Euro nicht überschreiten.
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