ZDF bietet Plattform für Florian Homm
Peter Hahne glaubt an das Gute im Menschen. Jetzt hat er einen schlimmen Fehler gemacht, indem er allzu unkritisch Florian Homm adelte.
Es ist schon komisch, wenn Peter Hahne Florian Homm, den Plattmacher und Finanzflüchtling, immer wieder als geläuterten Finanzhai präsentieren will. Wie naiv kann ein Moderator im Fernsehen eigentlich sein? Oder will der gläubige Christ Peter Hahne einfach nur an das Gute im Menschen glauben? Die Sendung im ZDF jedenfalls war eine gelungene Buchpromotion. Homm durfte sich in der Sendung ohne großen Widerspruch mit seinem aktuellen, unglaubwürdigen Selbstbild präsentieren, das er schon in seinem Buch „Kopf Geld Jagd“ präsentiert hatte.
Dabei hätte die Gesprächs-Kombination mit Sarah Wagenknecht („Finanzhai trifft Sozialistin“) eigentlich einiges bieten können, denn Wagenknecht versteht auch als Doktorin der Ökonomie nur ihre eigene strukturkonservative Ideologie und von Wirtschaft ziemlich wenig. Homm widersprach den Vorurteilen leider kaum, denn er ist auf Imagetour in eigener Sache unterwegs und hatte sprichwörtliche Kreide gefressen. Seine wichtigste Botschaft an seine Jäger war erneut, dass er inzwischen kein Geld mehr hat. Alles einem Vermögensverwalter anvertraut, der es verzockt hat. Wer es glaubt wird seelig. Für den Zuschauer bot die Sendung hingegen nichts.
Peter Hahne bot Florian Homm, der wohl zumindest in einigen Staaten gesucht wird, mit seiner Sendung ein mediales Forum. Christlich vielleicht, aber auch grenzenlos naiv.
Zur Sendung (ZDF Mediathek).