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Wichtig ist uns bei Wikifolio die maximale Transparenz

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8. August 2012

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Wichtig ist uns bei Wikifolio die maximale Transparenz

Wikifolio.com ist ein Startup mit Wurzeln in Österreich. Seit dem 1. August 2012 bietet Wikifolio seine Leistungen in Deutschland an. Ein Gespräch mit Andreas Kern, Geschäftsführer und Gründer von Wikifolio.

Wikifolio.com ist eine Social Trading-Plattform. Was ist darunter zu verstehen?

Die Grundidee unseres Unternehmens ist ganz einfach. Wir ermöglichen es Anlegern, Tradern zu folgen und deren Performance nachzubilden. Wichtig ist uns die maximale Transparenz: Wir weisen jeden Trade, jeden Preis und Gebühren ohne Verzögerung auf der Website aus. Das ist eine Transparenz, die es bei anderen Produkten kaum gibt. Oft erfährt man erst am Jahresende, welche Titel in einem Produkt stecken und dann auch nur ausgewählte Wertpapiere.

Sie sind ein Team mit zurzeit acht Mitarbeitern. Können Sie bitte die Herausforderungen für Ihr Unternehmen beschreiben…

Team-Foto Wikifolio

Ein wichtiger Punkt war für uns die Partnersuche. Hier hatten wir einen guten Erfolg und ideale Partner für uns gefunden. Mit Lang & Schwarz mit einem guten Ruf im Emissionsgeschäft. Mit Handelsblatt und Onvista als starke Medienpartner. Ein anderes Arbeitsfeld ist die rechtliche Konstruktion. Diese wurde vor allem im Vorfeld sehr umfassend geprüft. Ein anderes weites Feld ist die Technologie. Wir haben eine gewaltige Rechenleistung zu bewältigen. Wir bekommen bis zu 10 000 Preise rein pro Sekunde und müssen daraus richtige Preise für die Wikifolios errechnen. Für die nächsten Monate haben wir weitere Produktfunktionen in Vorbereitung, die wir in den nächsten Monaten vorstellen werden. Zum Beispiel beim Thema Mobile gibt es viele Ideen.

Sie haben Fördermittel für die Gründung genutzt. Was wurde genau gefördert?

Das Projekt, das wir eingereicht haben heißt „Collaborative Investment Infrastructure“. Da geht es einerseits um die Transactions-Engine. Es stellte sich die Frage: Wie kann ich kostengünstig die vielen IT-Anforderungen bewältigen? Die andere Fragestellung beschäftigte sich mit der Community und wie man diese am besten organisiert. Ein Beispiel: Anders als bei Facebook gibt es keinen „Gefällt-mir-Button“. Wem eine Anlagestrategie gefällt, der soll sie kaufen. Ein Investment in die Strategien ist schließlich schon ab 100 Euro möglich.

Das Thema Schwarmintelligenz spielt im Netz eine Rolle. Was ist diese bei Ihnen umgesetzt?

Nehmen wird die „Assets Under Management“. Diese werden als ein wichtiges Kriterium ganz transparent angezeigt. Ein Trader hat schon jetzt 181 Tausend Euro von Followern eingesammelt. Dieser Trader hat damit Bestätigung erfahren und die Community hat gesagt, okay der ist gut. Wir arbeiten daran, der Community die Entscheidung zu erleichtern, indem wir den Geldabfluss auch transparent zu machen. Wenn Geld abfließt und mehrere Anleger Geld abziehen, dann ist das ein Warnsignal. Wir werden das deutlich darstellen, damit die anderen Follower entsprechend reagieren können.

Kommen wir zu den Wikifolios: Wie sieht das Anlageuniversum für Anleger bei Ihnen aus?

Momentan können Trader in 2 500 Werte investieren. Aktien und ETFs. Darüber lassen sich schon viele Strategien mit Rohstoffen und Währungen umsetzen. Wir wollen noch Anleihen hinzunehmen. Das soll noch in diesem Jahr passieren.

Gibt es eine Fokusssierung auf Trader?

Nein. Die Strategien unterscheiden sich schon jetzt stark voneinander. Eine Daytrading-Strategie, bei der fünfmal am Tag umgeschichtet wird, ist genauso denkbar wie ein breites Portfolio mit 20 bis 30 Werten. Wichtig ist mir noch: Für Umschichtungen in der Strategie fallen keine Gebühren an. Das bringt dem Investor einen Vorteil. Wenn man die Trades selbst nachvollziehen wollte, würden höhere Spesen beim Anleger anfallen. Das macht Wikifolios attraktiv.

Wie geht es mit dem Wikifolio dann weiter?

Aus den Wikifolios entstehen investierbare Produkte mit eigener ISIN. Bis es dazu kommt gibt es einige Kriterien zu erfüllen. Ist eine Strategie über einen längeren Zeitraum öffentlich publiziert? Gibt es mindestens zehn Follower? Sind Anleger aus der Community bereit, Anteile für insgesamt mindestens 2 500 Euro zu erwerben? Erst danach legt unser Partner Lang & Schwarz das Zertifikat auf, das dann über Lang & Schwarz im OTC-Bereich investierbar ist. Für alle anderen Banken ist der Handel an der Börse Stuttgart möglich.

Wie sichern Sie die Qualität der Wikifolios?

Die Hauptkontrolle übernimmt letztlich die Community. Also wenn beispielsweise die Performance zurückgeht oder keine Aktivitäten stattfinden, dann fällt das auf und die Community wird gewarnt. Zur Unterstützung haben wir für die Top-Portfolios verschiedene Kriterien herangezogen: Die Häufigkeit der Trades und die Präsenz sind solche Kriterien. Zunächst gibt es vor der Veröffentlichung eines Wikifolios eine Testphase von 21 Tagen. Außerdem prüfen wir die Identität des Traders.
[divider top=“1″] Vor der Gründung von wikifolio sammelte Andreas Kern mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Finanz- und Payment-Branche. Schon einmal führte er ein Startup zu einer Größe von 30 Mitarbeitern und mehr als 750.000 registrierten Usern. Andreas Kern studierte Mathematik und Computerwissenschaften, hat einen Master of Science für Innovationsmanagement an der JK Business School und ist ausgebildeter Börsenhändler für Termin- und Kassamarkt.
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Wikifolio.

Artikelbild: Quelle Wikifolio. Teamfoto.
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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.