Wenn sich die Mächtigen treffen
Im Landsitz des US-Präsidenten, Camp David, trafen sich am Wochenende die Regierungschefs der führenden Industrienationen. Das sorgt für prima Fotos, aber die wichtigsten Player waren nicht dabei. Ein Anachronismus.
Das G8-Treffen gehört zu den Relikten der internationalen Politik. Anwesende des Treffens waren neben dem Gastgeber noch Premierminister David Cameron, Präsident Dmitry Medvedev, Kanzlerin Angela Merkel, Herman Van Rompuy, José Manuel Barroso, Premierninister Yoshihiko Noda, Premier Mario Monti, Stephen Harper und President François Hollande.
Bei dem Treffen kam es zu wenig substantiellen Hinweisen der G8-Regierungschefs. Warum allerdings zwei EU-Vertreter und niemand aus China oder Indien das Treffen erweitert, bleibt ein Rätsel. Zum derzeit drängendsten Problem, zu Griechenland, klangen die Verlautbarungen wie immer: Griechenland soll im Euroraum bleiben. Keiner will der Königsmörder sein, dabei dürfte den meisten Regierenden klar sein, dass es längst keine Alternative mehr gibt. Egal wie die Wahlen in wenigen Wochen ausgehen.
Man will halt nicht gestört werden. Hinter den Kulissen allerdings dürften die Gespräche anders gelaufen sein. Nicht bekannt ist, ob die allesamt düsteren Bilder bewußt ausgewählt wurden. Jedenfalls zeigt ein weiteres Bild Gespräche im Halbdunkel. Die Bundesregierung beharrte während der Gespräche auf ihrer Haltung zu Konjunkturprogrammen, die es nicht geben soll. Viel wichtiger als dieses Fototreffen in den USA sind längst andere Gremien, wie die G20 bei denen nicht nur lahme Enten am Tisch sitzen.
Artikelbild: Offizielles White House Photo (Chuck Kennedy).