Studie zur Altersvorsorge
Deutsche sparen für das Alter, aber zu wenig. Auf die niedrigen Renditen reagieren die Deutschen nur teilweise rational. Sie konsumieren mehr.
In einer Studie im Auftrag der Postbank beschäftigten sich die Demoskopen von Allensbach mit einer wichtigen wirtschaftlichen Existenzfrage: Wie entwickelt sich die gesetzliche und private Altersvorsorge der Bundesbürger? Abgefragt wurden die Einstellungen und das konkrete Handeln der Deutschen. Wie reagieren Anleger beispielsweise auf die aktuellen Gegebenheiten und Entwicklungen?
Daten seit 2003
Seit 2003 gibt die Postbank die repräsentative Studie heraus und hat so eine verlässliche Datenbasis. Das Institut für Demoskopie Allensbach zeigt Trends und Entwicklungen auf. Bei der aktuellen Studie „Altersvorsorge in Deutschland 2012/2013“ wurden bundesweit repräsentativ 1.642 Menschen in persönlichen Gesprächen befragt.
Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung in Kurzform:
Es gibt in Deutschland einen Negativ-Rekord bei der Bereitschaft zum Ausbau der privaten Altersvorsorge. 42 Prozent der Berufstätigen in Deutschland wollen ihre private Altersvorsorge nicht mehr verstärken. Damit fällt die Zahl auf einen Negativ-Rekordwert in der zehnjährigen Studienreihe der Postbank. Im Jahr 2003 äußerten sich 30 Prozent so. Um über ein Drittel ist die Zahl derer angewachsen, die ihre private Altersvorsorge nicht mehr ausbauen wollen. Noch extremer ist diese Entwicklung bei jungen Berufstätigen von 16 bis 29 Jahren. Hier hat sich die Zahl seit 2006 sogar mehr als verdoppelt. Wir finden angesichts der schlechten Nachrichten zu den privaten Rentenkonzepten (Riester und Rürup) ist das nicht überraschend.
Immer weniger Deutsche wollen sich für die Altersvorsorge einschränken: 44 Prozent der Berufstätigen fühlen sich fürs Alter bereits ausreichend abgesichert. Auch ein Rekordwert seit der zehnjährigen Messung. Zum Vergleich: Im Vorjahr (2011) waren erst 38 Prozent davon überzeugt, genug fürs Alter gespart zu haben. Die Demoskopen führen das auf ein gefühlt gute Wirtschaftssituation zurück; 2010 war noch mehr als jeder fünfte Berufstätige, der seine Altersvorsorge für nicht ausreichend hielt, bereit, sich für eine sichere Altersvorsorge bei den heutigen Ausgaben einzuschränken. Heute sind dies über ein Drittel weniger – gerade noch 14 Prozent wollen den Gürtel enger schnallen.
Ein Großteil der Deutschen glaubt mehr für die Altersvorsorge tun zu zu müssen. Dieses Ergebnis der Altervorsorgestudie überrascht: seit der ersten Messung 2005 steigt dieser Wert stetig an – von 226 Euro auf 269 Euro. Das Bewusstsein, mehr Geld in die private Altersvorsorge investieren zu müssen, ist also bei den meisten Berufstätigen durchaus vorhanden. Gespart wird trotzdem weniger. Die Vorsorge-Ausgaben der Berufstätigen sind mit monatlich 185 Euro auf den niedrigsten Stand seit der ersten Messung aus 2005 gefallen.
Quelle mit weiteren Informationen: Postbank.