Spanien bekommt günstiger Geld
Bei einer Geldmarktauktion sammelte Spanien 3,6 Milliarden Euro ein. Der Zinssatz sank auf weniger als ein Prozent.
Bei der Auktion war war ein Absatz von 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro geplant. Die durchschnittliche Rendite der 3-Monats-Papiere fiel kräftig von 2,43 Prozent im Juli auf 0,946 Prozent. Die Rendite bei 6-Monats-Schätzen sank auf 2,026 Prozent von zuvor 3,69 Prozent. Die Ankündigung von EZB-Präsident Draghi, alles Erforderliche zum Erhalt des Euro zu tun, zeigt also Wirkung. Jetzt hoffen die Marktbeobachter, dass Spaniens Refinanzierungskosten dauerhaft abnehmen. 10-jährige Bundesanleihen rentieren derzeit mit 1,35 Prozent, wohingegen Spanien 6,43 Prozent kalkulieren muss.*
Zuletzt hatte die spanische Regierung wegen seiner angeschlagenen Banken Finanzhilfen bei der EU beantragt. Dafür wurde ein 100-Milliarden-Euro-Paket geschnürt. Wichtig ist vorerst: Durch diese Maßnahme ist Spanien jedoch noch nicht unter den Euro-Rettungsschirm geschlüpft.
Spaniens Wirtschaft steckt nach Platzen einer Immobilienblase tief in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank die vergangenen drei Quartale. Zuletzt (Q2) lag das BIP bei -0,4 Prozent zum Vorquartal. Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal lag das Wachstum bei -1,0 Prozent. Die Industrieproduktion ging im Jahresvergleich laut Eurostat um 6,3 Prozent zurück.
*Zweitmarktrenditen schwanken stark in unsicheren Märkten. Staaten müssen jedoch nur bei Ersatz- oder Neuemissionen diese Zinssätze bezahlen.