Provinzpolitiker Platzeck stoppt Mehrdorn am ersten Tag

Brandenburgs SPD-Ministerpräsident Matthias Platzeck erteilte Hartmut Mehdorn direkt zu Amtsantritt ein Denkverbot. Lächerlich – so wird das nichts.

Wer viel Taxi fährt in Berlin, der sieht den Ärger um den Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) mit anderen Augen. Bei Flügen Ankunft in Schönefeld dürfen Taxifahrer aus Berlin keine Fuhren mitnehmen. Daher war die Verzögerung der Fertigstellung des Willy-Brandt-Flughafens an der Grenze von Berlin und Brandenburg aus Sicht der Taxiunternehmer kein Problem. Vielleicht ist Hartmut Mehdorn ja bei seiner Fahrt nach Potsdam mit einem Berliner Taxi gefahren, jedenfalls machte er eine bemerkenswerten Vorschlag, der von dem Provinzpolitiker Platzeck direkt kassiert wurde.

Mehdorn stellte vor Abgeordneten die Frage: »Muss man Tegel wirklich schließen, oder kann man nicht die Last ein bisschen gleich auf die Stadt verteilen?« Platzeck führte die geschaffene und politische Rechtslage an. Dabei ist jetzt schon absehbar, dass der neue Flughafen zu klein geplant ist. Auch könnten Tegel Flüge von Chartergesellschaften erhalten bleiben. Echte Welktstädte haben beispielsweise mehrere Flughäfen. London beispielsweise hat neben Heathrow noch Gatwick, Stansted, London City und Luton. Hinzu kommen weitere Regionalflughäfen.

Wer jetzt schon Denkverbote an einen neuen Manager verteilt, der verursacht weitere Friktionen und erschwert das Öffnen des Flughafens in diesem Jahrzehnt. Platzeck zeigt umgehend seine provinzielle Denkweise. Mehdorn ruderte später etwas ungelenk zurück, um nicht am ersten Tag einen Streit eskalieren zu lassen. Vielleicht war seine Rede in Potsdam auch nur ein Versuch, Spielräume auszuloten. Diese sind offenbar sehr eng, was für Mehdorn die Arbeit nicht einfacher machen dürfte.

Der Flughafen BER sollte ursprünglich im Oktober 2011 seine Pforten öffnen. Jetzt wäre man froh, wenn es bis Herbst 2014 gelingt, den neuen Flughafen in Betrieb zu nehmen. Die bisherigen Untersuchungen ergaben erhebliche Planungsmängel. So listet ein Untersuchungsbericht 20.000 Mängel auf. Die bisherigen Pannen sind politisch von den SPD-Politikern Matthias Platzeck und Klaus Wowereit zu verantworten sind. Beide saßen im Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft und haben mehrfach versagt. Das bisherige Versagen geht unter Platzeck weiter.

Artikelbild: Wiki Commons. Hartmut Mehdorn 2008.