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Obama ist isoliert

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6. September 2013

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Obama ist isoliert

Der G20-Gipfel zeigt, dass Barack Obama für seine Pläne nur wenige Unterstützer hat. Nur Frankreich. Der Druck steigt auf den US-Präsidenten.

Es ist fatal in der Politik rote Linien zu zeichnen. Barack Obama hat es trotzdem getan, indem er den Einsatz von Giftgas gegen die syrische Bevölkerung als Demarkationslinie markierte. Jetzt muss der US-Präsident eine Abwägungsentscheidung treffen. Der Einsatz von Giftgas hat stattgefunden.

Wer hat das Gifgas eingesetzt?

Noch ist zwar nicht gesichert, dass Assad und sein Regime das Gas eingesetzt haben, aber das ist laut US-Präsident nur noch eine Formsache. In seiner Presseerklärung in St. Petersburg deutete Obama an, dass die UN-Inspektoren das bald bestätigen werden und dann Putin dumm dastehe.  Dabei ist dessen Position bisher völlig nachvollziehbar, zumal ein Luftschlag gegen Assad die Region nur weiter in Aufregung versetzen würde.

Es bleibt zu hoffen, dass die UN unabhängige Inspektoren im Einsatz hat, die sich nicht durch eine Vorfestlegung der US-Amerikaner beeinflussen lassen. Ein Schlag gegen ein Land im Bürgerkrieg muss sorgfältiger abgewogen werden als der völkerrechtswidrige Angriff gegen den Irak. Das Schlimmste aber ist, dass Obama nach seiner Grenzziehung jetzt kaum noch zurückziehen kann, also keine Spielräume mehr zu haben scheint. Denn die Vereinigten Staaten stünden sonst vor den Terrorfürsten als Weichlinge da und würden weltweit immer häufiger in Konflikte gezogen oder provoziert.

Quo vadis Obama?

In wenigen Wochen steht der Friedensnobelpreisträger Barack Obama entweder als Schwächling, wenn er trotz Kongressvoting nicht angreift, oder als Kriegstreiber da. Keine schönen Aussichten für einen ehemaligen Hoffnungsträger der Weltgemeinschaft.

Artikelbild: Official White House Photo by Pete Souza.
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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.