Neuer Trend: Promis fliehen aus Frankreich

Nicolas Sarkozy will gehen, Bernard Arnault schafft sein Geld ins Ausland und Gerard Depardieu ist schon Russe. Die Folgen populistischer Politik.

Der ehemalige französische Präsident Nikolas Sarkozy könnte bald aus seinem Land fliehen. Anziehend scheint für den kleinen Franzosen London zu sein. Der Finanzdistrikt lockt.

Ex-Präsident will „Kohle machen“

Ein linker französischer Internetdienst meldet, dass Sarkozy einen Private-Equity-Fonds planen könnte, weil er „Kohle machen will“. Dann, so die Vermutung, könnte er Franzosen helfen, die Steuer zu umgehen. Sarkozy hatte nach der Wahlniederlage Vorträge gehalten und soll diese zur Investorenwerbung genutzt haben. Russen heißt es. Gegen Sarkozy läuft zurzeit noch eine Untersuchung wegen des Verdachts einer illegalen Wahlkampffinanzierung. Auch das könnte seinen Entschluss bestärkt haben.

Reaktion auf Populismus

Medien in Frankreich vermuten, die neuen Aktivitäten des Ex-Präsidenten könnten eine Reaktion auf die 75-Prozent-Steuer, die Reichensteuer, von Françoise Hollande  sein. Tragischerweise war diese Steuer zuletzt gescheitert. Offenbar trauen reiche Franzosen der Regierung jedoch nicht über den Weg und verlagern ihr Vermögen ins Ausland. So auch der reichste Mann Frankreichs: Bernard Arnault. Er verlagerte offenbar sein Vermögen nach Belgien. So soll das Kapital nicht nur vor dem Staatszugriff geschützt, sondern auch in einer Stiftung zusammengehalten werden. Arnault ist der Chef und Hauptanteilseigner des Luxuskonzerns LVMH.

Der Schauspieler Gerard Depardieu hatte bei seiner Flucht aus Frankreich für Aufmerksamkeit gesorgt, da er nicht nur nach Belgien ging, sondern inzwischen auch noch Russe ist.

In Europa gibt es Freizügigkeit für Menschen und Kapital. Das sichert der Vertrag von Maastricht aus dem Jahr 1992.

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