Märkte im März 2012
Die See wird rauer. Noch konnten die Aktienmärkte ersten Verkaufsanstürmen standhalten. Der Euro wurde weiter stabilisiert, wobei noch keine Entwarnung gegeben werden kann. Anleger bereiten sich am besten auf eine stürmischen Sommer vor.
Es gab Lichtblicke im März: China scheint seine Durststrecke zu überwinden – zumindest wenn man einen der Einkaufsmanagerindizes wichtig nimmt. Die US-Daten sind ebenfalls besser als noch einige Monate zuvor. Langfristanleger sollten sich von diesen Daten jedoch nicht täuschen lassen. Profianleger zeigen sich seit Wochen skeptisch. Alleine an der Nasdaq ist Apple für drei Prozentpunkte des branchenweiten Gewinnwachstums von 13 Prozent in Q1 verantwortlich gewesen. Die aktuellen Hoffnungsdaten sind durch niedrige Zinsen und Monster-Bilanzen bei den Zentralbanken erkauft worden. Noch ist völlig unklar, welche Folgen eine zukünftig restriktivere Geldpolitik haben wird.
Die EZB flutet den Markt weiter und hofft darauf, nicht an Vertrauen zu verlieren. Draghi & Co. machen den Job von Merkel und Sarkozy und werden dafür auch noch von der Bundesbank beschimpft. Für immer wird das nicht weiter gut gehen. Immerhin: Spaniens Zehnjährige rentieren zurzeit mit 5,34 Prozent und Italien muss 5,07 Prozent berappen. Zum Vergleich dazu rentieren deutsche Bunds mit 1,84 Prozent bei einer aktuellen Inflation von 2,6 Prozent. Beobachtenswert ist sicherlich der Anstieg der Zinsen für Staatsanleihen in den Vereinigten Staaten. Dort ist das Aufnehmen von zehnjährigem Staatsgeld 40 Basispunkte teurer als in Germany. Historisch betrachtet sind die Zinsen zurzeit weiter sehr niedrig.
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Die Investorensicht
Staatsanleihen bleiben weitgehend unattraktiv. Aktien sind in der Breite durch die hohe Liquidität getrieben und daher mit Vorsicht zu geniessen. Die Frage am Aktienmarkt wird es sein, ob sich weiterhin Anschlusskäufer auf dem jetzigen Niveau und nach der Rallye zu Jahresbeginn finden. Im März waren die Zeichen an den Aktienmärkten eher weniger ermutigend. Auch sollte niemand erwarten, dass die Zentralbanken weiter Milliardenbeträge in die Märkte pumpen. Wer schon investiert ist, für den bieten sich zurzeit keine Umschichtungen an. Für Neueinsteiger scheint dieser Markt auch nicht sehr attraktiv zu sein, denn das Korrektorpotenzial ist nicht zu vernachlässigen. Investoren sollten bei einem Einstieg daher ihre Investments über mehrere Monate splitten (cost-averaging).
Artikelbild: Boot in Barbados. D. Richter.