ifo-Institut: Was die Pleite der Griechen kostet
Das ifo-Institut berechnet den möglichen Verlust des deutschen Staates bei einem Staatskonkurs Griechenlands. Es kostet zwischen 82 und 89 Milliarden Euro. Meinen die Münchner.
Falls Griechenland zahlungsunfähig wird und aus dem Eurosystem ausscheidet, müsste die Bundesrepublik Deutschland mit einem Verlust von bis zu 82 Milliarden Euro rechnen. Falls Griechenland zahlungsunfähig wird und im Euroraum verbleibt, ist mit einem Verlust von bis zu 89 Milliarden Euro zu rechnen.
Berücksichtigt sind in diesen Summen die bereits ausgezahlten Beträge aus den beiden Rettungspaketen für Griechenland, die Käufe von griechischen Staatsanleihen durch die Zentralbanken der Euroländer, die Target-Verbindlichkeiten der griechischen Zentralbank (Stand Ende April 2012), die Verbindlichkeiten Griechenlands aus der überproportionalen Ausgabe von Banknoten und die Forderungen der griechischen Notenbank gegenüber dem griechischen Bankensystem. Nicht berücksichtigt sind die Abschreibungsverluste deutscher Privatgläubiger wie insbesondere der deutschen Banken und Versicherungen.
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Unser Kommentar: Für eine vollständige ökonomische Bewertung fehlen die Kosten, wenn die Regierungen in Europa mit ihren hilflosen Maßnahmen fortsetzen. Das dürfte jedenfalls das wahrscheinlichste Szenario sein. Insofern ist eine reine Auflistung von bisherigen Risiken nicht aussagekräftig, zumal weiteres Abwarten neue Krisenherde schaffen könnte.
Keine Rolle spielen hierbei soziale Kosten, die durch Unruhen in Griechenland entstehen und sich in Europa verbreiten könnten. Man weiß immer noch nicht, wie sich Professor Sinn und die Seinen tatsächlich eine optimale Lösung vorstellt. Die deutsche Verweigerungshaltung ist trotz aller Probleme mit den griechischen Politikern und ihrer Vergangenheit der falsche weg.