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Ernst & Young über die Assetklasse Distressed Real Estate in Deutschland

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25. September 2012

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Ernst & Young über die Assetklasse Distressed Real Estate in Deutschland

Die Unternehmensberatung Ernst & Young (E&Y) ruft in einer Studie eine neue Assetklasse in Deutschland aus. Der deutsche Markt für Problemimmobilien und -kredite verzeichnet 2013 einen signifikanten Zuwachs. So prognostiziert E&Y.

Rund 70 Prozent der Studienteilnehmer erwarten eine steigende Zahl an Transaktionen im Distressed-Real-Estate-Bereich. Die Schätzungen mit Steigerungen um zehn bis 50 Prozent gehen jedoch noch weit auseinander. Dies zeigt eine Studie der Ernst & Young Real Estate GmbH und der Kanzlei Kübler. 50 deutsche und internationale Marktteilnehmer, die mit dem Thema „Distressed Real Estate“ befasst sind, beteiligten sich an der Umfrage. „Obwohl der deutsche Markt bisher weitestgehend davon verschont geblieben ist, ist Distressed Real Estate kein Nischenthema mehr“, ist sich Michael Janetschek, Partner bei der E&Y und einer der Studienautoren sicher.

Von Verhältnissen in den USA sei man zwar noch weit entfernt, aber auch hierzulande spielen Problemkredite eine zunehmende Rolle. Die Befragte sehen einen deutlichen Anstieg der Transaktionen erst für 2013. Auch Verkäufe aus Insolvenzen dürften in Zukunft eine Rolle spielen. Dabei spielt für 90 Prozent der Befragten die Musik bei Büroimmobilien. Als Akteure auf dem Markt sieht das Panel vor allem opportunistische Investoren wie internationale Opportunity- und Private-Equity-Fonds sowie Family Offices.

Quelle: E&Y-Studie.

Bei der regionalen Streuung von Problemkrediten sehen die Befragten einen klaren Schwerpunkt in Ostdeutschland.

Noch halten die Gläubiger still so das Fazit der Studienmacher. Bevor es zu „Distressed-Real-Estate-Transaktionen“ kommt, suchen die Gläubiger meist nach einfacheren Lösungen. Das sind beispielsweise Verzichtserklärungen, Stillhaltevereinbarungen oder eine klassische Nachbesicherung. Hilft all das nicht, müssen die Gläubiger auf Geld verzichten. Inzwischen betrachten viele Marktteilnehmer notleidende Immobilien und Immobilienkredite als eigenständigen Teilmarkt. Aus Sicht von spezialisierten Anlegern handelt es sich um eine Assetklasse, die spezielles Know-how erfordert.

Die Bebilderung der Studie erfolgt sicherlich nicht ohne Grund mit Extremkletterern und Fallschirmspringern.

Hier zum Downlad (PDF).

Artikelbild: Dubai. Hochhäuser. Eigener Fundus.

 

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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.