DSW prämiert Kapitalvernichter
And the winner is: Conergy. Eine zweifelhafte Ehre. Aus dem DAX schafften es die Commerzbank und RWE in die Top50.
Der Solaranlagenanbieter Conergy lag im Jahr zuvor bereits auf Platz sechs und übernahm den Platz an der Sonne von der Solon AG, die mittlerweile insolvent ist. Ebenso wie Q-Cells, der Drittplatzierte des vergangenen Jahres. Die Solarbranche bleibt erneut populär unter den Kapitalvernichtern vertreten, denn auf Platz 5 taucht Phoenix Solar aus dem Nichts auf und Solarworld ist von 18 auf Rang 16 vorgerückt. Hinzu kamen auch einige Vermögensverwalter. Eine Branche bei der man ein fast sicheres Geschäftsmodell erwartet hätte: Die HCI Capital (16), Lloyd Fonds AG kam auf Platz 19 und MPC Münchmeyer Capital auf Platz 7. Diese Unternehmen leiden unter geringeren Umsätzen und in Frage gestellten Konzepten bei geschlossenen Fondsmodellen. Auch Unternehmen aus dem Private-Equity-Sektor finden sich unter den Top-50-Unternehmen.
Aufgepasst: Die Systematik der DSW-Watchlist ist quantitativ und zieht gewichtet die Börsenkursentwicklungen der letzten ein, drei und fünf Jahre heran. Die Top-Ten weisen im 5-Jahreszeitraum Verluste bis zu 99,8 Prozent auf. Den „besten“ Wert hat Phoenix Solar mit einem Minus von „nur“ 86,6 Prozent.
DSW-Geschäftsführer Marc Tüngler wies darauf hin, dass die Liste keinen Empfehlungscharakter für Börsengeschäfte hat. Auch lassen sich daraus keine Verkaufssignale ableiten. Tüngler hatte jedoch noch einen guten Rat für Anleger parat: »Die hohe Präsenz von Werten aus der Solarbranche zeigt deutlich, dass Anleger sich dafür hüten sollten, bei ihren Investitionsentscheidungen Trends als Grundlage zu nutzen, statt einer genauen Analyse. Gerade wenn es um eine Branche geht, deren Geschäftsmodell am Subventionstropf der Regierung hängt, ist das keine gute Idee. Besonders gefährlich wird es, wenn bei der Begeisterung für ein Thema zusätzlich die Risikodiversifizierung des eigenen Depots vergessen wird.«
[table id=15 /]Homepage DSW. Rede Marc Tüngler.
Gesamtliste Top 50.
Hinweise der Redaktion: Bei den Unternehmen der DSW-Top10 ist das Kind bereits in den sprichwörtlichen Brunnen gefallen. Die Top 50-Liste sollten sich Aktienanleger jedoch genauer anschauen. Denn leider gibt es immer wieder Karrieren von Unternehmen, die zunächst eine Breitseite kassierten und später dem Trend folgend immer mehr Kapital verloren. Die Liste zeigt auch: Anleger sollten Verluste insbesondere bei „hippen“ Unternehmen nicht aussitzen, sondern frühzeitig reagieren. Wir empfehlen als Redaktion keine Aktien und wir warnen auch nicht vor den hier erwähnten Aktien. Anleger sollten sich ihre eigene freie Meinung bilden. Dazu dient auch die DSW-Watchlist.
Artikelbild: Pressefoto. Conergy.