Barack Obama zeigt sich angriffslustig

Eine große Rede des US-Präsidenten. Endlich legte Barack Obama die Scheu vor Konfrontation ab. Jetzt ist klar: Barack Obama will seine zweite Amtszeit.  

Barack Obama hielt eine staatsmännische Rede. Mit seiner Rede zur Nation ist der Wahlkampf in den USA jetzt endgültig eröffnet: Während die Republikaner sich im Vorwahlkampf gegenseitig zerfleischen, appellierte der US-Präsident an die Vernunft der Amerikaner. Obama scheint sein Wahlkampfthema gefunden zu haben. Im Jahr 2011 zahlte der Millionär Mitt Romney, noch Favorit der Republikaner, auf seine Millionen-Einkünfte eine Steuer in Höhe von 13,9 Prozent. Obama will die Steuer für anderthalb Prozent der Amerikaner, die über 250000 US-Dollar verdienen auf 30 Prozent anheben. Der US-Präsident nannte das die „Buffet-Steuer“. Warren Buffet hatte sich über zu niedrige Steuern für Milliardäre beschwert und als Beispiel seine Sekretärin genannt, die einen höheren Steuersatz zahlt als er. Barack Obama nannte Steuererhöhungen für die Topverdiener unter den Amerikanern eine Frage des gesunden Menschenverstandes. 98,5 Prozent der Amerikaner würden das so sehen.

Kämpferisch gab sich Obama auch in einer anderen Frage: Er bezeichnete erstmals die Republikaner und ihre Wirtschaftspolitik als diejenigen, die schlimme Fehler begangen hatten. Bisher hatte es Obama meist mit gemeinsamen Initiativen versucht, was ihm viel Kritik im eigenen Lager eingebracht hat. Zumal diese Strategie keine gemeinsamen Lösungen hervorbrachte. Im August entging das Land nur knapp der Zahlungsunfähigkeit. Der US.Präsident will sich ab sofort gegen die Politik stemmen, die verantwortlich für die Krise ist. Das dürfte einen spannenden Wahlkampf versprechen.

Offizielles Video (White House)

Zum Lesen: Die offizielle Mitschrift der Rede.