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Moody´s senkt Daumen für Italiens Banken

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15. Mai 2012

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Moody´s senkt Daumen für Italiens Banken

Die US-Ratingagentur Moody´s stufte 26 italienische Geldinstitute herab. Darunter auch die europäischen Großbanken Unicredit und Intesa Sanpaolo. Damit steigen die Refinanzierungskosten der Banken.

Ein Grund für die schlechteren Noten: Italien ist in die Rezession zurückgefallen. Das staatliche Sparprogramm der Regierung lastet auf der Nachfrageseite und erschwert es die Konjunktur in Gang zu bringen. Zudem steigt die Zahl der problematischen Kredite und die Gewinne der Institute seien ebenfalls rückläufig.

Für die italienischen Banken ist es schwieriger geworden, sich am Markt mit frischem Geld einzudecken. Die 1472 gegründete und heute älteste Bank der Welt, die Banca Monte dei Paschi in Siena, beispielsweise steht seit Anfang Mai unter neuer Führung und könnte in naher Zukunft ihre Unabhängigkeit verlieren. Für die Großbanken Unicredit und Intesa Sanpaolo (Eurostoxx-50-Werte) ging es nur um eine Bonitätsstufe herunter. Kleinere Banken hingegen mussten einen Absturz um bis zu vier Stufen hinnehmen. Die Rater von Moody’s sehen die Gefahr, dass kleinere, private Institute mit dem Risikomanagement überfordert sein könnten.

Meine Einschätzung: Das italienische Bankensysystem steht vor einer kräftigen Konsolidierungsphase. Zwar hatten zuletzt einige Institute ihre Eigenkapitalbasis stärken können, aber stärkere Verbünde helfen dem italienischen Bankensektor, der trotz einer Vielzahl an Instituten seinen Kunden immer noch schlechte Serviceleistungen anbietet und ineffizient aufgestellt ist.

Hier die Originalnachricht.

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Artikelbild: El Monte. Unternehmensfoto Monte dei Paschi di Siena.

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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.