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The next big thing: Spain

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12. April 2012

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The next big thing: Spain

Die Zeichen stehen erneut auf Sturm. Spanien spart sich immer weiter in die Krise. Die Arbeitslosigkeit steigt und das Haushaltsdefizit auch. Spanien könnte bald der ultimative Test der Währungsunion sein.

Europa hat sich unter der Führung von Angela Merkel dafür entschieden, die Krise durch Sparen zu bekämpfen. Griechenland ist bereits dauerhaft unter den Rettungsschirm geschlüpft. Das Land hat keine Chance mehr zu einer eigenständigen Politik und entschulden kann sich das Land unter dem Euro-Regime auch nicht mehr. Bislang verweigern Politiker sich einer Diskussion über die langfristigen Folgen dieser Politik.

Der Euro war ein politisches und nie ein ökonomisches Projekt. Daher hat man die Griechen mit fadenscheinigen Argumenten unter den Euro gelassen. Heute ist klar: Das Land könnte nur bei einer dauerhaften Abwertung reüssieren. Da diese Entwicklung unter dem Euro kaum vorstellbar ist, kommt nur ein Austritt und eine Wiedereinführung der Drachme in Frage. Die Folge der Politik von Angela Merkel besteht jetzt also darin, dass die Griechen die ersten Empfänger einer faktischen Transferunion sind. Genau das will die Politik der schwarzgelben Regierung aber verhindern. In Wirklichkeit führt diese Politik zu immer neuen Abhängigkeiten.

Der nächste Kandidat

Spanien hatte alles richtig gemacht. Dachte man zumindest in den politischen Zirkeln vor einigen Jahren noch. Die spanischen Banken hatten nicht einmal ein sonderliches Problem mit Subprime-Krediten in den USA. Die Staatsschuld lag unter der Maastricht-Grenze und die Welt war schön. In Wirklichkeit war sie es natürlich nicht. Spaniens Wirtschaft fehlte es an Wettbewerbsfähigkeit. Ein Analyst in den USA errechnete 2010 einen Eurokurs für wettbewerbsfähige Iberer von 22 US-Cent  je Euro. Der Euro steht zurzeit bei 1,30 US-Dollar. Für Deutschland kam der Analyst auf einen Wechselkurs von 1,80. Selbst wenn man diese Zahlen anzweifelt, für übertrieben hält, die Kernaussage ist eindeutig richtig: Die Spanier benötigen einen niedrigeren Euro, um im globalen Wettbewerb zu bestehen.

In Spanien gerieten vor allem die Sparkassen, Cajas, in die Krise. Das Land hatte zu viel Geld in Immobilien gesteckt. Von 800.000 leerstehenden Wohneinheiten ist die Rede. Auch das erinnert an Fehlinvestitionen in Wendezeiten. Mit dem Unterschied, dass es sich eine Volkswirtschaft wie Deutschland leisten kann, Geld zu verschwenden und in die falschen Verwendungen zu leiten.

Spaniens Defizit liegt immer noch unter dem deutschen Defizit. Dennoch ist die Tendenz entscheidend. Spaniens Wirtschaft ist in einer schweren Rezession gefangen und weitere Sparmaßnahmen verschärfen das Problem noch weiter. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 50 Prozent und Spanien ist Spitzenreiter bei den Arbeitslosenzahlen. Tendenz stark steigend.

Wer den Euro zerbrechen lassen will, der verfolgt die Strategie von Angela Merkel. Zu Beginn der Eurokrise hätte Europa Spanien noch stützen können. Ein Programm für mehr wirtschaftliches Wachstum war notwendig. Das wurde im politischen Klein-Klein jedoch nicht erwogen. Auch Eurobonds hätten einen Ausgleich für wirtschaftliche Nachteile mancher Staaten der Gemeinschaftswährung geschaffen. Zudem gab es durchaus vernünftige Ansätze, um Regierungen weiterhin zum langfrsitigen Sparen anzuhalten. So hatte der Think Tank Bruegel vorgeschlagen, man solle nur Schulden bis zur Maastricht-Grenze mit Gemeinschaftsanleihen unterlegen. Es wird so kommen, nur die Bedingungen werden schlechter sein als notwendig. Am Ende zahlen die deutschen Steuerzahler. Es wird Zeit, die Politiker in Deutschland härter anzufassen und nicht nur in weichgespülte Talkshows einzuladen.

Artikelbild: Spanische Flagge. Wiki. Public Domain.

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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.