Romney und Obama im Dinner-Duell
Seit 1946 gibt es in New York eine jährliche Veranstaltung, welche die Redner zu Selbstironie zwingt. Das Alfred E. Smith Dinner lässt in Wahljahren gerne die Kontrahenten gemeinsam antreten.
Solche Veranstaltungen sind in Deutschland zumindest im Wahlkampf unvorstellbar. In Amerika ist das Alfred E. Smith Dinner eine nette Tradition, die gerne den Präsidentenkandidaten ein Forum bietet. In diesem Jahr wurden für die organisierende Foundation fünf Millionen Dollar eingesammelt.
Auch in diesem Jahr konnten die beiden Runner für das Weiße Haus ihre Jokes auf Kosten des Gegners oder sich selbst machen. Selbst wenn man nicht jede Pointe versteht, es wird doch deutlich, dass Barack Obama gestählt durch manche Talkshow der Coolere der beiden ist. So kommentiert der Präsident seine Performance im ersten TV-Duell: Er wisse nun, dass es an einem Hochzeitstag (das 1. Duell fand an diesem statt) Schlimmeres gebe als das Hochzeitsgeschenk zu vergessen. Autsch.
Für die dritte Debatte kündigte der Präsident an, wieder genau wie beim ersten Duell wenig aggressiv zu sein. Das sei natürlich nur ein Scherz, um seinen Wahlkampfleiter Axelrod in Alarm zu versetzen.
Mitt Romney ist solche Gelegenheiten nicht gewohnt und wirkt etwas angespannt. Ihm fehlte es an der notwendigen Selbstironie. Das Lachen der Zuhörer wirkt auch eher gequält.
Über das Alfred E. Smith Dinner, seine Tradition und Redner kann man sich hier direkt informieren (Link).