Arbeitslosigkeit im September 2012 schwach rückläufig
Im Vergleich zum Vormonat ging die Arbeitslosigkeit im September um 117 000 Menschen zurück. Dieser saisonal übliche Effekt fiel schwächer aus als im Vorjahr. Der Trend schwächt sich ab. Das geht aus den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.
Im September lag die Zahl der Arbeitslosen bei 2 788 000. Die Arbeitslosenquote liegt damit im September bei 6,5 Prozent nach 6,8 Prozent im Vormonat. Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im September ist saisonal üblich. Betrachtet man jedoch den immer geringer werdenden Abstand zum Vorjahr, dann ist hierin ein rückläufiger Trend erkennbar.
Bei der Unterbeschäftigung werden auch Personen erfasst, die an Maßnahmen der teilnehmen. Deren Zahl belief sich im September auf 3 753 000 Personen. Das waren immerhin 174 000 weniger als vor einem Jahr. Dass die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich stärker gesunken ist als die Arbeitslosigkeit hängt laut BA damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen.
»Mit Beginn der Herbstbelebung ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im September zurückgegangen. Die schwächere wirtschaftliche Entwicklung wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus, allerdings zeigt sich der Arbeitsmarkt insgesamt robust.« So kommentierte Frank-J. Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, die Arbeitslosenzahlen im September 2012.
Auch die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland im August auf 2,31 Millionen Erwerbslose, was einer Erwerbslosenquote von 5,4 Prozent entspricht.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Die Zahl der Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) nahm gegenüber August um 48.000 auf 862.000 ab. Im Vergleich zum September 2011 ergibt sich ein Anstieg von 60.000. Damit liegt die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung den vierten Monat in Folge über dem Vorjahresniveau. Insgesamt 792.000 Personen erhielten im September Arbeitslosengeld, 43.000 weniger als im Vormonat, aber 53.000 mehr als vor einem Jahr.
Entwicklung in der Grundsicherung
Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung (SGB II) lag im September bei 4 384 000. Gegenüber August sank die Zahl der Arbeitslosengeld II-Bezieher um 40.000; im Vergleich zum September 2011 waren es 134 000 weniger. Damit sind 8,1 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter hilfebedürftig. Ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher ist nicht arbeitslos gemeldet, da diese Personen erwerbstätig sind (Minijobs), kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Eine Zunahme verzeichnet die BA auch bei Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Jedoch wird auch hier der Vorjahresabstand kleiner. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Erwerbstätigen im August gegenüber dem Vorjahr um 420 000 auf 41,72 Millionen. Nach Hochrechnung der BA gab es im Juli 28,90 Millionen die sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. 546 000 mehr als im Vorjahr. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt in allen Bundesländern und in den meisten Branchen – vor allem in den Wirtschaftlichen Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit) und im Verarbeitenden Gewerbe.
Arbeitskräftenachfrage
Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften ist rückläufig. Im September belief sich der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auf 485 000. Besonders gesucht seien zurzeit Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Elektro, Metall, Maschinen-/ Fahrzeugbau, Logistik, Handel und Gesundheit. .
Wie misst man eigentlich Arbeitslosigkeit?
Artikelbild: Pressefotos BA.