Windreich AG stellt Insolvenzantrag
Eine gute Idee genügt noch lange nicht, um Geld zu verdienen. Erneut scheitert ein Mittelständler.
Es ist leider immer wieder die gleiche Geschichte. Anleger investieren in scheinbar todsichere Geldanlagen in Windparks und verpassten den rechtzeitigen Ausstieg. Im Vorjahr begann die Welle der Pleiten bei Solaranlagen, jetzt kommen Windenergie-Anbieter hinzu, deren Geschäftsmodell in einem gesättigten Markt zunächst mittelfristig unter Druck gerät. Auch diese Pleite könnte eine zyklische Marktkosolidierung einleiten.
Das Unternehmen Windreich war 1999 gegründet worden. Zuletzt war das Unternehmen immer wieder mit negativen Schlagzeilen in Verbindung gebracht worden. So waren bereits im März staatsanwaltschaftliche Ermittlungen und Hausdurchsuchungen bekannt geworden. Die Ermittlungen reichten bis in das Jahr 2010 zurück und beinhalteten den Verdacht auf Bilanzmanipulation. DPA berichtete auch über eine politische Verquickung dabei; der frühere FDP-Wirtschaftsminister Walter Döring war im Juni 2013 aus dem Unternehmensvorstand ausgeschieden. Das war ein letztes Warnzeichen.
Die Windreich AG hatte zuletzt Finanzierungsprobleme und will diese jetzt lösen und das Unternehmen sanieren. Anleihezeichner dürften auf einen Teil ihres Kredits an das Unternehmen verzichten müssen. Die Schulden lasteten schwer auf dem Unternehmen, denn ein dreistelliger Millionenbetrag fehlt. Jetzt ist der Windreich-Chef Willi Balz aus der ersten Reihe zurückgetreten. Investoren hatten auf den Wechsel gedrängt, da Balz zunächst die Insolvenz verzögert hatte und so zur Belastung geworden war.
Quelle: Pressemeldung.