Wie der Preissturz bei Seltenen Erden wirkt
Die Preise für Seltene Erdmetalle sind im letzten Jahr stark gefallen. Investments rechnen sich kaum noch. Warum Anleger Moden ignorieren sollten.
Die Preisentwicklung hatten Experten – das sind Leute außerhalb der Verkaufsabteilungen von Banken oder von Rohstoffhändlern – vorhergesagt. Die Kalkulationen bei der Entwicklung neuer Projekte beruhten auf hohen Zufallspreisen bei seltenen Erden. Prognosen von Branchenkennern zufolge waren etwa 90 Prozent der Minenprojekte dem Untergang geweiht.
Damals hatte zudem die Politik Alarm gemeldet – Wachstum sei gefährdet, China würde die Welt erpressen hieß es – und jetzt ist nur noch Katzenjammer.
Molycorp zeigt den Preisverfall
Für manche Investments kam es knüppeldick. So produziert der Hoffnungsträger Molycorp in seiner kalifornischen Vorzeigemine jetzt endlich, aber der Preisverfall für die Metalle setzt dem Unternehmen zu. Erkennbar ist diese Situation am Aktienkurs des Unternehmens. Der Kurs des Unternehmens (zweimal auf die Grafik klicken) lag im März 2012 bei 36 US-Dollar (USD). Seither ist die Aktie in der Spitze bis 5,75 USD auf ein Sechstel zusammengeschrumpft. Zuletzt notierte das Unternehmen mit 7,43 USD.
Gefahren durch Intransparenz
Während Gold oder andere Rohstoffe an internationalen Börsen notieren und damit die Preise sehr transparent sind, existieren für Seltene Erdmetalle nur Circa-Preise, die zudem auch noch Qualitätsunterschiede berücksichtigen. Zudem müssten Anleger sich auch noch mit der Unterscheidung der einzelnen Metalle und Erze auskennen.
Durch den regelrechten Boom in den Vorjahren – die Preise mancher Seltener Erdmetalle hatten teilweise um über 1000 Prozent zugelegt – waren Projekte wie Pilze aus dem Boden geschossen. Sogar in Deutschland sollte der Rohstoff gefördert werden.
Anleger lernen: Den sogenannten Freelunch gibt es nicht an den Kapitalmärkten. Wenn ein Thema erstmals bei allen Anlegermagazinen und in der BILD-Zeitung als Trend thematisiert wird, ist der Peak meistens schon durch. Anleger tun gut daran, auf die zweite Welle zu warten. Das erinnert stark an die Zeiten der New Economy.