Was sind eigentlich…Projektanleihen?

Projektanleihen sind nichts Neues. Anleihen sind Finanzierungsinstrumente von Staaten und Unternehmen. Bei Projektanleihen geht es um einen konkreten Anlass.

Projektanleihen sind aus zwei Gründen im Gespräch: Die Finanzbranche muss mit neuen Auflagen rechnen. Insbesondere geschlossene Fonds sollen bis Mitte 2013 umfassend neu reguliert werden. Aus diesem Grund stellen sich manche Anbieter um, die statt einer Unternehmensbeteiligung – bisher oft in Form von Kommanditanteilen – eine spezielle projektbezogene Anleihe am Markt platzieren. Noch ist umstritten, ob sich daraus ein neuer Markttrend entwickeln wird.

Sehr unterschiedlich kann die Ausgestaltung der Projektanleihen sein: Neben der Börsennotierung sind völlig unterschiedliche Details denkbar. Das kann sich auf die Besicherung, die Laufzeit oder Zinszahlungen beziehen. Grundsätzlich sind Anleihen ein Fremdkapitalinstrument mit fester Verzinsungsvereinbarung. Wie bei geschlossenen Fonds ist der Anleger bei einem vorzeitigen Ausstieg aus dem Projekt auf den Sekundärmarkt angewiesen. Da hier meist eine geringe Liquidität vorhanden ist, muss der Anleger dann vermutlich schlechtere Verkaufskonditionen akzeptieren.

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Projektanleihen sind zudem aus einem anderen Grund ein Thema: Die EU will mit Projektanleihen Sparkurs und Wachstumsstrategie miteinander verbinden, indem sie privates Investorengeld aktiviert. Die eigenen Investitionen in Straßen, Schienen und Netze sollen angesichts klammer öffentlicher Haushalte gering sein, aber große Projekte sollen dennoch weiter finanziert werden. Gedacht ist bei EU-Projektanleihen vor allem an Instrastrukturprojekte, die mit öffentlicher Besicherung finanziert werden. Durch die Projekte soll Wachstum gefördert werden. Am Ende kommt es immer darauf an, ob private Investoren eine ausreichende Rendite erhalten.

Artikelbild: Beratungssituation. Interhyp.