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Was ist eigentlich…ein Spread?

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5. September 2012

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Was ist eigentlich…ein Spread?

Als Spread bezeichnet man eine Kurs- oder Preisdifferenz. Der einfachste Spread ist die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis.

Der Kaufpreis ist der Preis, den ein Interessent maximal bietet, um das Objekt seiner Begierde – an der Börse ist das ein Wertpapier – zu erwerben. Der Verkaufspreis ist der Preis, den ein Besitzer des Handelsobjekts mindestens erlösen will. Im Orderbuch einer Börse stehen diese Kursvorstellungen sich gegenüber und bilden den aktuellen (Markt-)Spread.

Auch bei Zertifikaten, also Retailderivaten spricht man vom Spread. Das sind dann ebenfalls Kauf- und Verkaufskurse, zu denen der Emittent jederzeit zum Handelsgeschäft mit beiden Seiten bereit ist. Wichtig: Aus Sicht des Käufers stellt dieser Spread einen Teil der Gewinnspanne des Emittenten dar. Ein Zertifikat mit einem Spread von 0,19/0,20  beispielsweise ist deutlich nachteilhafter für den Anleger als ein Spread von 0,99/1,00. Denn im ersten Fall ist ein Punkt (Cent) fünf Prozent wert und im anderen Fall nur ein Prozent.

Es gibt noch eine andere Bedeutung der Begriffs Spread. Als Spread bezeichnet man unterschiedliche Konditionen für vergleichbare Wertpapiere. Besonders bedeutsam sind aktuell die unterschiedlichen Zinskonditionen von Staaten, zu denen sich die Regierungen neu verschulden können. So zahlt Italien aktuell seinen Gläubigern etwa 5,68 Prozent für 10-jährige Staatsanleihen. Deutschland muss nur 1,40 Prozent für 10-Jahres-Staatsanleihen bieten (abgefragt FT 5.09.2012). Der Spread beträgt demnach 4,28 Prozent und ist ein wichtiger Maßstab zur Situationsbewertung für politische Akteure und Marktteilnehmer.

Artikelbild: Eigener Fundus.
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