US-Betrugsfall legt Schwächen der US-Aufsicht offen
Zwanzig Jahre betrog Russell Wasendorf (64) seine Kunden. Der Fall lässt erneut Zweifel an der Qualität der Aufsicht in den USA laut werden.
Peregrine Financial Group (PFG) war eine Unternehmen, das Future- und Forex-Konten für Kunden angeblich separiert führte und für Kunden anlegte. Laut Homepage des Unternehmens betrug das Kundenkapital bis zu 500 Millionen US-Dollar. Erst vor wenigen Monaten kam heraus, dass der Gründer offenbar 200 Millionen für eigene Zwecke mißbraucht hat. Russell Wasendorf versuchte sich selbst zu töten. Das misslang. Jetzt steht er vor Gericht und im droht eine Strafe von 150 Jahren. Wasendorf gab an, dass er seinerzeit vor dem Bankrott stand und sich für den Betrug entschied. Sein Ego habe ihm im Weg gestanden.
Wasendorf hat nicht nur eine Firmenzentrale für 18 Millionen Dollar gebaut, sondern ist genau wie Bernard Madoff auch als Philantoph aufgetreten. In beiden Fällen dürfte diese Fassade vor allem dem Weiterbetrieb des eigenen Betrugskonzeptes gedient haben.
Genau wie bei Madoff scheint der Betrug durch eine allzu lässige Finanzaufsicht begünstigt gewesen zu sein. In der Folge der Finanzkrise ist dies nur der letzte einer ganzen Reihe von Fällen. Wasendorf soll beispielsweise sehr einfach Dokumente gefälscht haben und damit die Finanzaufsicht vorgeführt haben.
Das Unternehmen hatte einen Tag nach dem Selbstmordversuch des Gründers Wasendorf Gläubigerschutz beantragt. Erneut handelt es sich angeblich wieder um einen Einzeltäter. Wasendorf hatte 1972 in Cedar Falls begonnen und war nach Chicago and die Börse gezogen. Der Hauptsitz des Unternehmens ist inzwischen wieder Cedar Falls in Iowa. Zwei Tage vor dem 20-jährigen Firmenjubiläum wurde Wasendorf vom FBI verhaftet.