Staat und privat: gemeinsam stärker
Die Energiefrage wird entscheidend für die Wachstumsperspektiven der produzierenden Industrie in Deutschland sein.
Hier sind Staat und Wirtschaft besonders gefordert, zu kooperieren und gemeinsame Lösungsansätze zu finden. In den USA spielen Steuer- und Ausbildungsfragen eine wichtige Rolle, in Japan ist es vor allem die Steuer- und Geldpolitik. In den aufstrebenden Märkten liegen die Prioritäten anders: So muss China mehr für Deregulierung im Hinblick auf Differenzierung im High Tech Bereich und Umwelt tun, in Indien sind Infrastrukturverbesserungen und Skill Development elementar. Brasilien braucht – ähnlich wie die USA – einen Schub in den Bildungs- und Ausbildungssystemen. Mit Kooperationen in diesen Gebieten können Staaten ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich steigern. Für die im Rahmen des Deloitte-Reports „Manufacturing for Growth – Strategies for Driving Growth and Employment“ befragten Unternehmenslenker sind solche gemeinsamen Projekte von öffentlichem und privatem Sektor unverzichtbar für eine wachstumsfördernde Atmosphäre. Bei der Wertschöpfungskette konstatieren sie eine Verschiebung: Erstmals werden international mehr Zwischen- als Endprodukte gehandelt, die größte Wertschöpfung findet nicht mehr bei der Endmontage statt.
„Für den zusammen mit dem World Economic Forum erstellten Report haben wir sechs Staaten in den Fokus gestellt: Deutschland, die USA, Brasilien, China, Indien und Japan. Die befragten CEOs geben konkrete Handlungsempfehlungen, ob und wie die Politik in Zusammenarbeit mit den Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden Industrie fördern kann“, erklärt Thomas Doebler, Partner und Leiter Manufacturing bei Deloitte.
Politik muss konsistent und kooperationsfähig sein
Effektive politische Rahmenbedingungen müssen vor allem konsistent und stabil, wettbewerbsfähig und doch fair, dialog- und kollaborationsfähig, vertrauensbildend sowie finanziell solide sein. Konkret gehören dazu ein möglichst einfaches Steuersystem, Wegfall von Handelsbarrieren, Energiesicherheit, qualifizierte Arbeitskräfte sowie die Unterstützung von Wissenschaft und Technologie.
Ein erprobtes Mittel für die Kooperation von Politik bzw. Verwaltung und Unternehmen sind die Public Private Partnerships (PPP). Dabei geht es um die gezielte Einbeziehung Dritter wie etwa Universitäten, staatlicher Laboratorien oder anderer Non-Profit-Organisationen.
Wertschöpfungskette im Wandel
Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit ist vor allem die Rolle der Industrie eines Landes innerhalb der weltweiten Zuliefer- bzw. Wertschöpfungsketten. Hier ist eine deutliche Verschiebung gegenüber früheren Jahrzehnten zu erkennen: Heute werden deutlich mehr Zwischenprodukte als Endprodukte gehandelt, der „Value-added“-Effekt gewinnt an Bedeutung. Damit wächst der Graben zwischen Ländern mit starker Warenproduktionskapazität und denen mit maßgeblicher Wertschöpfung.
Deutschland: Energiewende steht im Vordergrund
Jedes der sechs untersuchten Länder hat eigene Spezifika beim Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik. Für Deutschland konstatieren die Befragten vor allem Herausforderungen bei der Energiesicherheit, aber auch bei den Arbeits- und Materialkosten. Die Studienteilnehmer fordern vor allem eine realistische und transparente Energiepolitik bzw. Umsetzung der Energiewende, noch mehr Konzentration auf Hightech-Innovationen sowie eine Flexibilisierung des Arbeitsmarkts.
USA und Japan: Steuerpolitik auf den Prüfstand
In den USA stehen niedrigere Körperschaftssteuern und eine verstärkte inländische Energieerzeugung im Vordergrund. Darüber hinaus muss die dortige öffentliche Hand deutlich mehr in die Bildungssysteme investieren. Anders Japan: Hier steht insbesondere die Geldpolitik auf dem Prüfstand. Auch Steuersenkungen, eine flexiblere Arbeitsmarktpolitik sowie mehr langfristige Investitionen in Wissenschaft und Technologie können sich als wirksam für die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Produzenten erweisen.
China, Indien, Brasilien: Infrastruktur, Umwelt und Bildungssysteme
Die chinesische Politik muss sich verstärkt nicht nur mit der sozialen Balance, sondern neben der Entwicklung hin zur High Tech Produktion auch mit Themen des Umweltschutzes und des nachhaltigen Umgangs mit den Ressourcen auseinandersetzen. Dazu gehört auch die Frage nach der primär genutzten Energieform. Für Indien geht es sowohl um die Entwicklung qualifizierter Arbeitskräfte und eine Aufweichung der rigiden Arbeitsmarktbestimmungen als auch um Investitionen in die Infrastruktur. Brasilien schließlich muss seine Bildungssysteme insbesondere mit Blick auf mehr Technologiekompetenz optimieren.
„Bei PPPs haben sich Best Practices herausgebildet: Sie sollten präzise sowohl auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Branche als auch der Gesellschaft abgestimmt sein. Ihr Wertbeitrag muss transparent sein und den herkömmlicher Modelle übersteigen, langfristig angelegt sein und vor allem Wertschöpfung jenseits öffentlicher Mittel generieren. Nicht zuletzt ist Integrität über alle Bereiche hinweg unverzichtbarer Bestandteil jeder PPP – bis hin zum Schutz geistigen Eigentums“, ergänzt Thomas Doebler.
Den kompletten Report finden Sie unter hier. zum Download.
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