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Scope: Prognostizierte Fondsrenditen fallen

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22. April 2013

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Scope: Prognostizierte Fondsrenditen fallen

Die von Initiatoren geschlossener Fonds prognostizierten Renditen sinken segmentübergreifend.

Der Abstand zu den von Scope mittels Kapitalfluss-Simulation und Stress-Tests errechneten Erwartungsrenditen nimmt jedoch zu.

Die Prognoserenditen von geschlossenen Fonds sinken seit Jahren. Die prognostizierten Renditen für Beteiligungen, die im Jahr 2012 emittiert wurden, betrugen im Durchschnitt 5,3% p.a. nach Steuern. Im Jahr 2011 stellten Initiatoren ihren Anlegern noch 5,6% jährlich in Aussicht. Im Jahr 2008 waren es durchschnittlich sogar 6,4%.

Vor allem bei Energiefonds ließ sich 2012 ein deutliches Absinken der Renditen beobachten. Während die Fondsprospekte im Jahr 2011 noch durchschnittlich 5,8% nach Steuern auswiesen, waren es im Jahr 2012 nur noch 5,3%. Die Gründe dafür sind vor allem sinkende Einspeisevergütungen bei erneuerbaren Energien und die gleichzeitig gestiegene Konkurrenz bei der Akquise von Energie-Investments, die auf die Rendite drücken.

Die einzige Ausnahme vom Rückgang der Prognoserenditen beobachtet Scope im Segment Immobilien. Im Jahr 2012 prognostizierten die Anbieter geschlossener Immobilienfonds durchschnittlich 5,3% p.a. nach Steuern. Im Jahr zuvor waren es nur 5,1%. Der Hauptgrund dafür: Im vergangenen Jahr wurden vermehrt Fonds mit Nischenimmobilien – z.B. Pflegeimmobilien oder Studentenwohnheime – angeboten. Diese Immobilientypen weisen zum Teil höhere Renditen als herkömmliche Core-Büroimmobilien auf.

Obwohl die Prognoserenditen der Anbieter im vergangenen Jahr im Durchschnitt gesunken sind, hat sich der Unterschied zu den von Scope errechneten Mid-Case-Renditen vergrößert. Scope unterzieht im Rahmen des Ratingprozesses die Prognoserechnung des Initiators einem Stresstest (Monte-Carlo-Simulation) und simuliert 10.000 mögliche Szenarien. Das Ergebnis ist die Scope Mid-Case-Rendite – die Rendite mit dem mit dem höchsten Erwartungswert. Sie spiegelt die Einschätzung der Analysten zur Fondsrendite wider. Im Jahr 2011 betrug der Unterschied zwischen den Prognoserenditen der Anbieter und den von Scope mittels Kapitalflusssimulation ermittelten Mid-Case-Renditen nur 14 Basispunkte. Im Jahr 2012 fielen die errechneten Renditeerwartungen der Scope-Analysten im Durchschnitt 34 Basispunkte geringer aus als die Prognosen der Initiatoren.

Seit 2008 hat Scope über 480 geschlossene Fonds, die eine Prognoserechnung veröffentlich haben, bewertet. Bei rund zwei Drittel dieser Fonds fiel die von Scope ermittelte Mid-Case-Rendite niedriger aus als die Prognoserendite des Initiators. Im vergangenen Jahr lagen bei 74% der analysierten Fonds die Mid-Case-Renditen unterhalb der von Anbietern prognostizierten Renditen. Ein Grund dafür: Die von den Scope-Analysten getroffenen Einschätzungen zu den Einflussgrößen in der Fondskalkulation sind häufig konservativer als die Annahmen der Initiatoren.

QUELLE: Pressemitteilung Scope.

Artikelbildquelle/-recht: von Reinhard Jahn (Eigenes Werk) GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), via Wikimedia Commons.
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