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Schiffsinvestments gehen nicht mehr

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18. Januar 2013

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Schiffsinvestments gehen nicht mehr

Das emittierte Eigenkapital für Schiffsfonds sinkt seit 2008 kontinuierlich. Im vergangenen Jahr ist das Emissionsvolumen nochmals um 70 Prozent eingebrochen. Besserung ist nach Ansicht von Scope nicht in Sicht.

Die im Schiffsbau besonders engagierte HSH Nordbank leidet unter der Branchenkrise. Die neuesten Zahlen zeigen warum: Im Vorkrisenjahr 2008 wurden noch Schiffsbeteiligungen mit einem Eigenkapital von mehr als drei Milliarden Euro emittiert. Zu diesem Zeitpunkt waren Schiffe das größte Segment bei geschlossenen Fonds. Im Zuge der Krise nahm einerseits das Angebot an attraktiven Angeboten ab. Zugleich ging auch die Nachfrage aufgrund zahlreicher Fondsinsolvenzen zurück.

Marktentwicklung

Die Ratingagentur Scope kommentiert den Markt so: Die weiterhin schlechten Marktdaten führten dazu, dass im Jahr 2012 die Emissionszahlen von dem bereits niedrigen Vorjahresniveau nochmals um 70 Prozent, auf 113 Millionen Euro gebrochen sind. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 betrug das Emissionsvolumen noch 370 Millionen Euro. Dies stellt bereits einen Einbruch um fast 90 Prozent gegenüber 2008 dar. In den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres gab es keine einzige Emission im Bereich Schiffe. Außerdem: Von dem gesamten Emissionsvolumen 2012 entfällt nur ein kleiner Teil auf direkte Schiffsinvestments. Zweitmarktfonds stellen mit über 60 Prozent den größten Teil des emittierten Eigenkapitals dar.

Trübe Aussichten

Die Folgen für den Markt sind einschneidend: Kaum ein Anbieter plant derzeit neue Schiffsbeteiligungen. Spezialisierte Anbieter wie Nordcapital, aber auch Premicon, die im Nischensegment der Flusskreuzfahrt aktiv sind, haben sich vorläufig aus dem Markt der geschlossenen Fonds zurückgezogen. Die aktuellen Marktzahlen lassen keine Besserung erkennen. Schiffe, die im aktuellen Umfeld verchartert werden, verdienen momentan kaum mehr als die operativen Betriebskosten. Hinzu kommt, dass zahlreiche Banken Darlehensforderungen nicht länger stunden. Scope erwartet daher, dass es im Beteiligungsmarkt auch in diesem Jahr zu keiner Trendwende kommt.

Artikelbild:  D- Richter. Barbados.
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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.