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Schäuble jagt Steuerflüchtlinge in Singapur

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6. Oktober 2012

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Schäuble jagt Steuerflüchtlinge in Singapur

Wie die BILD-Zeitung meldet, strebt Finanzminister Wolfgang Schäuble mit dem asiatischen Stadtstaat Singapur ein Auskunftsabkommen an.

In Deutschland wird noch über das Steuerabkommen mit der Schweiz gerungen. Derweil verschieben Steuerflüchtlinge vermutlich Milliardensummen bereits nach Singapur. Wolfgang Schäuble besucht in der nächsten Woche den Stadtstaat und vorher wurde BILD durch „Regierungskreise“ über die Absichten des Ministers informiert: Der Minister strebt mit der Regierung des südostasiatischen Staats ein Steuer- und Informationsabkommen an. Durch das Abkommen will das Ministerium Kenntnis über nach Singapur verschobene Gelder deutscher Steuerflüchtlinge erhalten. Seit Monaten gibt es bereits Hinweise aus Zürich, dass Gelder von der Schweiz nach Singapur transferiert werden. In den letzten Jahren hatten Schweizer Banken ihre Präsenz vor Ort erhöht. Als Hauptzielgruppe wurden Kunden in Asien genannt.

Singapur will das Geld gar nicht

Singapur will sein Image als legaler Finanzplatz pflegen. Dazu verfolgt man eine „Weissgeldstrategie“. Das ist Ravi Menon, Managing Director der Singapurer Finanzaufsicht, wichtig. Der Aufseher warnte neu ausgebildete Mitarbeiter vor dem steigenden Risiko durch unversteuerte Gelder, wie die Neue Züricher Zeitung meldete. Schweizer Banken mit Filialen in Singapur bemerkten zuletzt immer mehr Gegenwind. Vielleicht zieht die Karawane derjenigen, denen sogar 25 Prozent Steuer auf Erträge aus illegal erworbenem Geld zu viel sind, bald weiter nach Hongkong.

Kommt, kommt nicht, kommt…

Tragisch für deutsche Steuerhinterzieher: Das Abkommen mit der Schweiz kommt möglicherweise gar nicht in der geplanten Form zustande, da den Beführwortern im Bundesrat die Mehrheit zu fehlen scheint.  Die Sozialdemokraten wollen das Abkommen mit der Schweiz stattdessen nachbessern. Die Schweizer sehen in der Quellenbesteuerung den richtigen Weg. In Deutschland will zumindest die Opposition Steuersünder nicht davon kommen lassen. Dazu dienen in der Regel Informationsabkommen der Länder, wie jetzt mit Singapur.

Artikelbild: Wiki Commons. Parlament vor Skyline. Daniel Berthold.

 

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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.