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Risikomanagement mit Hilfe von Stop-Orders

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20. Mai 2014

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Risikomanagement mit Hilfe von Stop-Orders

Risikomanagement im Trading ist die Grundlage für einen längerfristigen Erfolg an den Börsen. Ohne eine geeigneten Strategie, mit der man die Risiken jederzeit bei jedem einzelnen Trade im Griff hat, ist man von vornherein als Trader zum Scheitern verurteilt.

Viele Anleger und Trader konzentrieren sich zu sehr auf die Trefferquote und halten an dieser knallhart fest, im Glauben, dass dies der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg sei. Doch weit gefehlt! Die besten Trader haben gerade einmal Trefferquoten von 30 bis maximal 50 Prozent, während es einige Hobbytrader sogar auf eine Trefferquote von 90 Prozent bringen. Erstere sind erfolgreich, und Letztere verlieren langfristig Geld, obwohl die Trefferquote doch etwas anderes erwarten lässt. Wie das?

Ganz einfach. Man kann Dutzende von guten Trades machen, und ein bis zwei einzelne Trades ohne Risikomanagement können einem das gesamte Portfolio zerstören. Verluste laufen zu lassen und andererseits Gewinne schnell mitzunehmen ist genau der Fehler, der hier sehr vielen Anlegern und Tradern immer wieder passiert. Ist der Trade einmal 10 Prozent im Minus, sind die meisten noch relaxt, bei 20 Prozent werden die Daumen blau gedrückt, und bei 30 bis 40 Prozent Minus ist dann erst einmal jegliche Hoffnung vorbei. Dann erst realisiert man, dass wieder dieser eine Fehler den Gewinn von Monaten vernichtet hat oder dass man gar insgesamt deutlich ins Minus gerutscht ist.

 

Der Verlust-Stop

Wie kann man dies also vermeiden und den Weg in Richtung nachhaltige Erfolge einschlagen? Der Schlüssel hierzu ist ein striktes Risikomanagement. Die meistenerfolgreichen Trader erlauben einem Trade nur ein bestimmtes maximales Risiko, welches meist in einem Strategieplan, dem sogenannten Trading-Plan, klar definiert ist. Dies kann ein gewisser Euro- oder US-Dollar-Betrag oder auch ein klarer Prozentsatz sein, welcher pro Trade maximal riskiert werden darf. Wo genau dieser Punkt liegt, ist vorerst einmal Nebensache, doch sollte dieser für jeden einzelnen Trade klar definiert sein. Im Laufe der Zeit kann man dann beginnen, diese Grenzen enger zu ziehen oder die Zügel etwas zu lockern. Je nachdem, welche Erfahrungen man mit seinen gesteckten Zielen gemacht hat.

Es zeigt sich häufig erst nach einigen Wochen und Monaten, ob der Stopkurs immer zu eng gesetzt und man sehr oft unnötig ausgeStopt wird, oder ob dieser von vornherein immer zu weit weggesetzt wird, und die Verluste sind pro Trade einfach zu hoch sind? Sobald man diese Erfahrung gesammelt hat, kann man kontinuierlich seine Stop-Strategie nachbessern.

Das Wichtigste ist, dass man diesen klar definierten Stopkurs sofort nach dem Einstieg in einem Trade auch als solchen an der Börse platziert. Viele versuchen sich im nervenaufreibenden Spiel des mentalen Stops. Also dem gedanklichen Festlegen eines Stop-Kurses, auf dem man eigentlich aussteigen will beziehungsweise sollte, ohne diesen Stop aber wirklich als Order an die Börse zu senden. Meist wird der Trade dann aber nicht bei Erreichen der Marke als solcher platziert, da das Prinzip Hoffnung fest im menschlichen Gedankengut verankert ist. Und so führen diese mentalen Stops häufig zu schlechten Ergebnissen.

 

Der Break-Even-Stop

Ein weiterer Aspekt des Risikomanagements ist nicht nur das Setzen eines Stopkurses nach dem Kauf eines Titels. Wichtig ist auch, ab welchem Punkt man diesen Stop dann weiter nach oben zieht zum sogenannten Break-Even-Stop.

Das erste Ziel eines erfolgreichen und guten Trades ist es also, den Verlust-Stop möglichst schnell auf den Punkt nachzuziehen, auf dem man die Position eröffnet hat. Viele Trader sprechen dann auch von einem sogenannten Freetrade. Eine Situation, in der nicht mehr viel passieren kann und im schlechtesten Fall die Position dort geschlossen wird, wo man sie eröffnet hat. Man hält quasi einen Lottoschein in der Hand, der nichts gekostet hat, aber einem Gewinne bringen kann.

Auch hier haben gute und erfahrene Trader klare Zielsetzungen, ab wann sie diesen Stoppkurs von der Verlustzone auf die Nulllinie setzen. Dies kann wiederum ein fester Geldbetrag sein oder eben ein Prozentanteil, um den sich der Trade bereits im Gewinn befindet. Gerade weil viele gute Anleger & Trader konsequent ihre Stops auf Breakeven ziehen, haben Sie zwar niedrigere Trefferraten, aber auch laufende Gewinne bei niedrigem Drawdown (Verlust).

 

Trailing Stop

Das erste Ziel des Trades war es also, die Verluste zu begrenzen. Das zweite Ziel war es, den Trade zu schützen. Das letzte Ziel ist dann die Königsdisziplin, in welcher die Position schon im Gewinn ist und man endlich beginnen kann, seine Gewinne zu schützen. Dies kann unter anderem mit einem Trailing Stop erzielt werden. Hierbei wird der Stop in einem vordefinierten Abstand hinter dem Marktpreis „hergezogen“. Sobald der Marktpreis sinkt, bleibt der Stop bestehen und wird bei Erreichen des Stop-Preises ausgelöst.

Auch hier gibt es verschiedenste Varianten, wie man dies machen kann. Das wohl wichtigste Kriterium hier ist, dass der Trade nicht nach Bauchgefühl oder nach der aktuellen Luftfeuchtigkeit beendet wird, sondern dass auch hier klar definierte Regeln vorhanden sein müssen, wie und nach welchen festen Prinzipien der Trade laufen gelassen und die Gewinne Schritt für Schritt mitgenommen werden. Dies sollte wie eingangs erwähnt in einem Trading-Plan klar definiert sein.

Fazit: Es gibt viele wichtige Gründe, Stops zu nutzen. Erfolgreiche Anleger und Trader gründen auf erfolgreichem Risikomanagement ihre Erfolge. Das Vorgehen sollte dabei immer vor Eröffnung eines Trades klar definiert sein, um nicht emotional sondern rational handeln zu können.

Die technische Umsetzung von Stop-Orders ist mit der Handelsplattform von LYNX leicht. Außerdem werden sehr viele Stop-Ordertypen angeboten, wie beispielsweise Trailing Stops, Kombinationen aus Stop- und Limit-Orders und viele mehr. Anleger und Trader haben über LYNX Zugang zum größten Orderspektrum für Privatanleger in Deutschland und somit eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Risikomanagement mit Stops.

Autor: Klaus Schulz, LYNX B.V. Germany Branch

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Markus Nowak