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Nur jeder achte Geldmarktfonds ohne reale Verluste

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23. November 2012

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Nur jeder achte Geldmarktfonds ohne reale Verluste

Geldmarktfonds gelten als risikoarme Investments. Eine aktuelle Performanceanalyse von Scope zeigt, dass viele dieser Fonds in den vergangenen fünf Jahren reale Verluste erwirtschaftet haben.

Gegenstand der Untersuchung ist die historische Performance von Geldmarktfonds, die in Euro notierte Geldmarktinstrumente investieren. Hierbei wurden 80 Fonds der Scope-Kategorie „Geldmarkt Euro“ während der letzten fünf Jahre näher untersucht.

Das Ergebnis

Zahlreiche Fonds bleiben hinter dem 3-Monats-EURIBOR zurück. So weist die untersuchte Kategorie eine durchschnittliche Rendite von 1,28 Prozent pro Jahr aus, wohingegen eine Anlage in den 3-Monats-EURIBOR direkt eine Rendite von 1,89 Prozent gebracht hätte. Insgesamt konnten bei der Untersuchung nur rund 16 Prozent der Geldmarktfonds über den betrachteten Zeitraum die Benchmark schlagen.

Vergleicht man die Renditen der Fonds mit der durchschnittlichen Inflation in Euroland während der vergangenen fünf Jahre, zeigt sich, dass Anleger mit diesen Vehikeln häufig reale Verlust erlitten. So lag die Inflationsrate in den vergangenen fünf Jahren im Jahresdurchschnitt bei 2,09 Prozent und damit 0,81 Prozentpunkte höher als die Durchschnittsrendite der Geldmarktfonds. Insgesamt konnten lediglich knapp 13 Prozent der Fonds einen Inflationsausgleich erzielen.

Ursachen für schwache Ergebnisse

Als Ursachen der schlechten Performance sieht Scope neben dem aktuellen Niedrigzinsumfeld auch die hohen maximalen Verluste, die viele Geldmarktfonds durch die Beimischung riskanter Geldmarktinstrumente (zum Beispiel Asset Backed Securities (ABS) auf US-Hypothekendarlehen) erlitten.

Scope ist eine führende unabhängige Ratingagentur in Europa mit Hauptsitz in Berlin.

Unser Fazit: Geldmarktfonds sind keine Anlageprodukte, sondern dienen zum Parken oder Umschichten von Geld. Die Berichterstattung der letzten Jahre sowie prozyklische Empfehlungen von Verbraucherschützern hat die Anleger zusätzlich fehlgeleitet. Die Untersuchung von Scope zeigt, dass die Fonds nicht mal verlässlich die Preissteigerung kompensieren können.

Artikelbild: Eigener Fundus.
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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.