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Immobiliendachfonds: Das Ende einer Anlageklasse

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7. September 2012

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Immobiliendachfonds: Das Ende einer Anlageklasse

Keine Liquidität, keine Performance, keine Perspektive: So lässt sich die aktuelle Situation von Immobilien-Dachfonds zusammenfassen. Die Krise der Offenen Immobilienfonds hat massive Auswirkungen auf die Immobilien-Dachfonds. Meint die Ratingagentur Scope.

Über 90 Prozent der Dachfonds sind von Schließung und Abwicklung betroffen. Nachdem bereits 2010 und 2011 eine Reihe von Dachfonds die Rücknahme der Anteilscheine aussetzen musste, waren im ersten Halbjahr 2012 vier weitere – zum Teil mehrere hundert Millionen schwere – Produkte zur Schließung gezwungen. Es waren dies der DWS ImmoFlex Vermögensmandat (Gemischtes Sondervermögen) mit einem Fondsvolumen von rund 100 Millionen Euro, der rund 300 Millionen Euro schwere Stratego Grund von der Landesbank Berlin Investment, der 230 Millionen Euro schwere Allianz Flexi Immo-A-EUR sowie der Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt Substanz mit rund 200 Millionen Euro aus dem Hause SEB Investment (Quelle: Scope).

Insgesamt stecken noch rund 2,1 Milliarden Euro Anlegergelder in Immobilien-Dachfonds und Mischfonds, die entweder die Anteilscheinrücknahme ausgesetzt haben oder ganz abgewickelt werden. Davon entfällt der allergrößte Teil auf eingefrorene oder abzuwickelnde Offene Immobilienfonds. Die Anteile daran summieren sich in den Portfolios der Dachfonds auf rund 1,88 Milliarden Euro.

Beispielsweise halten 13 der von Scope analysierten Dachfonds Anteile für über 240 Millionen Euro am TMW Immobilien Weltfonds. Die Beteiligungen am AXA Immoselesct summieren sich laut den letzten Quartalsberichten auf rund 230 Millionen Euro, am KanAm grundinvest Fonds auf rund 180 Millionen Euro und am Morgan Stanley P2 Value auf knapp über 100 Millionen Euro.

Das Fazit von Scope: Insgesamt dürfte sich die Klasse der Immobiliendachfonds von dem aktuellen Rückschlag nicht mehr erholen. Quasi alle größeren Produkte befinden sich in Auflösung oder sind zumindest geschlossen. In den Portfolios der größeren Dachfonds befinden sich zu drei Vierteln Anteile an problematischen Offenen Immobilienfonds. Zudem ist nach Ansicht von Scope fraglich, ob ein Dachfonds größere Diversifikationsvorteile bietet, als die Investition in einen oder mehrere Offene Immobilienfonds. Allein die direkte Investition von 50 Euro in einem Offenen Immobilienfonds bietet bereits eine Diversifikation über zum Teil mehr als 50 Einzelimmobilien.

Scope ist eine führende europäische Ratingagentur mit Sitz in Berlin.

Quelle: Scope Analysemitteilung vom 6. September 2012.

Artikelbild: Berlin Hochhäuser. Siemens Pressebild. Thema: Energiesparen.
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