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Geldmarktfonds sind die Größten

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12. Juni 2012

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Geldmarktfonds sind die Größten

Das Fondsvolumen von Geldmarktfonds ist durchschnittlich doppelt so groß wie bei Renten- und Aktienfonds . Der Grund: Das von Anlegern investierte Kapital verteilt sich auf vergleichsweise wenige Geldmarktfonds. Meldet Scope.

Scope betrachtete die durchschnittlichen Fondsvolumina aller in Deutschland zugelassenen, aktiv gemanagten Publikumsfonds in den Segmenten Renten, Aktien und Geldmarkt. Ergebnis: Mit durchschnittlich 472 Millionen Euro weisen Geldmarktfonds das höchste durchschnittliche Fondsvolumen auf. Rentenfonds folgen mit 207 Millionen Euro Fondsvolumen. Aktienfonds kommen nur auf eine durchschnittliche Fondsgröße von 181 Millionen Euro. (Stichtag für die Berechnung ist der 31. April 2012.)

Konzentration bei Geldmarktfonds

Eine weitere Auffälligkeit: Die zehn größten Geldmarktfonds stehen für über 55 Prozent des gesamten Marktvolumens. Der Geldmarktfonds mit dem größten Volumen nimmt bereits fast 14 Prozent des Marktes ein. Im Rentensegment hingegen vereinen die zehn Fonds mit dem höchsten Volumen zusammen nur 21 Prozent der Anlegergelder auf sich – bei Aktienfonds sind es nur knapp 13 Prozent.

Als Erklärung dafür, dass die durchschnittlichen Fondsvolumina im Geldmarktbereich deutlich höher sind als bei Renten- und  Aktienfonds, erklärt Scope so: Während die meisten Kapitalanlagegesellschaften (KAG) zahlreiche unterschiedliche Aktien- und Rentenfonds anbieten, verfügt jede KAG in der Regel nur über einen oder wenige Geldmarktfonds. Denn im Vergleich zu Aktien- und Rentenfonds ist das Spektrum an Anlagestrategien und regionalen Ausrichtungen bei Geldmarktfonds wesentlich geringer. Aus diesem Grund verteilt sich das gesamte Investitionsvolumen auf vergleichsweise wenige Geldmarktfonds. Aktuell sind in Deutschland nur 213 Geldmarktfonds zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Bei Renten- und Aktienfonds hingegen können Privatanleger unter 1605 bzw. 3176 Fonds auswählen.

Vorteile und Nachteile der Größe

Der wesentliche Vorteil großvolumiger Fonds besteht darin, dass sie in der Regel mehr Researchkapazitäten vorhalten können als kleinere Fonds. Der Grund: Mit zunehmenden Fondsvolumen steigen auch die Gebühreneinnahmen. Mehr Researchleistung begünstigt die Auswahl erfolgversprechender Einzeltitel. Der Nachteil großvolumiger Fonds: Sie sind weniger flexibel als kleine Fonds, da sie mit ihren Transaktionen die Kurse zum Teil deutlich beeinflussen. Umschichtungen im Portfolio müssen mit Rücksicht auf diese Wechselwirkung erfolgen und können daher mehr Zeit in Anspruch nehmen. Diese grundsätzlichen Vor- und Nachteile gelten laut Scope in erster Linie für Aktienfonds – und weniger für Geldmarktfonds.

Über Scope
Die Scope Group ist eine bankenunabhängige Ratingagentur. Scope ist in den Bereichen Credit Rating, Investment und Management Rating sowie Portfolio Analyse tätig.

Artikelbild: Euromünzen. EZB. Pressefotos.

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