Eurozone: Preisdruck sinkt
Die Jahresteuerung des Euroraums verharrt im Juli bei 2,4 Prozent. Die Tendenz bei der Teuerung ist fallend.
Die Inflation im Euroraum liegt bei 2,4 Prozent und damit unter der Teuerung in der gesamten Europäischen Union (2,5%). Der Preisdruck hatte in den Monaten Mai und Juni auf dem gleichen Niveau verharrt. Im April lag die Inflationsrate noch bei 2,6 Prozent. Im Vormonatsvergleich sanken die Verbraucherpreise im Juli insgesamt um 0,5 Prozent.
Preise in den EU-Mitgliedstaaten
Im Juli 2012 wurden die niedrigsten jährlichen Raten in Schweden (0,7%), Griechenland (0,9%) sowie Deutschland und Lettland (je 1,9%) gemessen und die höchsten in Ungarn (5,7%), Malta (4,2%) und Estland (4,1%). Im Vergleich zu Juni 2012 ging die jährliche Inflationsrate in zwölf Mitgliedstaaten zurück, blieb in einem unverändert und stieg in vierzehn an.
Die niedrigsten Durchschnittswerte über zwölf Monate bis einschließlich Juli 2012 verzeichneten Schweden (1,0%), Irland (1,6%) und Griechenland (1,8%), während die höchsten Werte in Ungarn (4,9%), Estland (4,6%) und der Slowakei (4,1%) gemessen wurden.
EZB-Politik
Der Preisdruck nimmt also ab, was Kritiker der expansiven Geldpolitik besänftigen sollte. Viele Marktteilnehmer befürchten durch die Geldmarkteingriffe und die Expansion der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Anstieg der Inflation. Die Jahresteuerungsrate liegt zwar noch immer über der Zielmarke von nahe zwei Prozent, aber verstärkter Preisdruck war zuletzt nicht zu erkennen. Die Währungshüter der EZB hatten ihre Geldpolitik wegen der Staatsschuldenkrise weiter gelockert und den Leitzins auf das Rekordtief von 0,75 Prozent gesenkt. Momentan nimmt die schwache konjunkturelle Lage den Preisdruck vom Kessel: Unternehmen verzichten auf Investitionen und die Kreditnachfrage bleibt weiterhin relativ schwach.