Eigentumswohnungen in Berlin werden teurer
Der Aufwärtstrend auf dem Berliner Immobilienmarkt hält an: Die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen sind in der Bundeshauptstadt seit 2008 jährlich um durchschnittlich neun Prozent gestiegen. Am meisten kosten die eigenen vier Wände derzeit im Bezirk Mitte.
Wohnungskäufer müssen mit Höchstpreisen von mehr als 4.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen. Deutlich niedriger ist das Preisniveau hingegen in Marzahn-Hellersdorf: Die günstigsten gebrauchten Eigentumswohnungen werden hier bereits für weniger als 940 Euro pro Quadratmeter angeboten.
Diese Angaben für das dritte Quartal 2013 finden sich im aktuellen Kaufpreisspiegel, den die LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover (LBS Nord) regelmäßig veröffentlicht. Für die Analyse wertet das Forschungsinstitut empirica die Verkaufsangebote in den Berliner Tageszeitungen und Online-Portalen aus.
(Bildrechte/-quelle: obs/LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover)
In Berlin-Mitte, dem teuersten Bezirk, liegen die typischen Angebotspreise bei 2.938 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht laut empirica umgerechnet 9,4 Jahreseinkommen, die ein durchschnittlicher Berliner Haushalt für den Kauf einer Bestandswohnung aufbringen muss.
Mit Standardpreisen von über 2.500 Euro pro Quadratmeter zählen Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow ebenfalls zu den kostspieligeren Lagen. Eine gebrauchte Eigentumswohnung kostet einen normalen Berliner Haushalt hier sieben bis neun Jahresverdienste, so die Berechnung von empirica.
Nur geringe Preissteigerungen (2,3 Prozent pro Jahr) gab es in Marzahn-Hellersdorf, dem günstigsten Berliner Bezirk. Hier wird die Hälfte aller inserierten Wohnungen für mindestens 1.339 Euro/qm angeboten. Für den Wohnungskauf ist knapp das Vierfache des durchschnittlichen Berliner Haushaltseinkommens erforderlich.
Spitzenreiter bei der Preisentwicklung in Berlin ist Mitte (12,5 Prozent Steigerung pro Jahr), gefolgt von Neukölln (11,8 Prozent) und Lichtenberg (10,6 Prozent).
Generell habe sich die Angebotsvielfalt in Berlin vergrößert, so empirica. Das gelte vor allem für die sechs Bezirke mit Standardpreisen über 2.000 Euro/qm. Die Preisspanne zwischen den günstigsten und teuersten Wohnungsangeboten beträgt jeweils mindestens 1.300 Euro.
Trotz Preissteigerungen: Kauf häufig vorteilhafter als Miete
Ungeachtet der gestiegenen Preise ist es in der Hälfte der Berliner Bezirke inzwischen günstiger, eine Wohnung zu kaufen statt zu mieten. Das hat empirica in einer Modellrechnung ermittelt. Als Vorgabe für den Vergleich haben die Experten angenommen, dass eine Eigentumswohnung mit 25 Prozent Eigenkapital und einer monatlichen Belastung von sechs Prozent (drei Prozent Zins und drei Prozent Tilgung) finanziert wird.
(Bildrechte/-quelle: obs/LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover)
Sechs Stadtbezirke bieten demnach Wohnungskäufern Vorteile gegenüber Mietern. Am meisten profitieren Immobilienerwerber in Neukölln. Bei einem Durchschnittspreis von 110.000 Euro für eine gebrauchte Eigentumswohnung müssen sie monatlich 56 Euro weniger aufbringen, als wenn sie ein vergleichbares Objekt mieten würden. Ähnlich die Situation in Reinickendorf: 53 Euro im Monat sparen Käufer hier gegenüber Mietern. Auch in Tempelhof-Schöneberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und Steglitz-Zehlendorf liegt die Belastung von Wohneigentümern unter der Monatsmiete.
„In der heutigen Zinssituation ist die Finanzierung von Wohneigentum meist nicht teurer als eine vergleichbare Mietwohnung. Käufer profitieren zudem von der staatlichen Wohn-Riester-Förderung, die der Gesetzgeber jüngst noch einmal deutlich verbessert hat. Die eigenen vier Wände werden dadurch zu einer idealen Vorsorge für das Alter“, erläutert LBS-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kamp.
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