DSW: Pfleiderer-Aktionäre sollen enteignet werden
Pfleiderer ist ein Hersteller von Holzwerkstoffen. In der Vergangenheit hatte sich das Unternehmen in den USA überhoben. Jetzt gibt es Hoffnung. Aber Alteigentümer sollen herausgedrängt werden. Aktionärsschützer schlagen Alarm.
Auf über 800 Millionen Euro soll der Schuldenberg von Pleiderer gewachsen sein. Mittlerweile zeigt das eingeleitete Insolvenzplanverfahren jedoch Wirkung. So konnte das defizitäre US-Laminatgeschäft verkauft werden. Inzwischen schreibt das Unternehmen wieder schwarze Zahlen. »Dass die Aktionäre trotz der positiven Entwicklung aus der Gesellschaft gedrängt werden sollen ist schlicht ein Skandal«. Das meint Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz).
Um diese Pressemitteilung geht es.
Jetzt soll das Kapital der Pfleiderer AG auf Null herabgesetzt werden und dann soll es zu einer Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluss kommen. Im Klartext bedeutet das nach Ansicht der Aktionärsschützer: Die bisherigen Aktien werden wertlos. Die neuen Aktien soll nur die Investmentgesellschaft Atlantik S.A. zeichnen dürfen, die der Pfleiderer AG mit insgesamt 530 Millionen Euro aus der Schuldenpatsche geholfen hat. Das sei nichts anderes als eine kalte Enteignung meint Tüngler.
»Die Pfleiderer AG ist nach dem Verkauf des US-Geschäfts wieder ein gesundes Unternehmen. Das einzig logische wäre nun, das Insolvenzplanverfahren abzuschließen. Der Kredit der Atlantik S.A. kann aus dem laufenden Geschäft bezahlt werden.« Ergänzt DSW-Vizepräsidentin Daniela Bergdolt. Für die Anlegerschützer stellt sich sogar die Frage, ob es sich nicht um einen von langer Hand vorbereiteten Plan handelt. Tüngler dazu: »Wir prüfen aktuell alle Optionen. Darunter sind durchaus auch strafrechtliche Schritte«.
Quelle: DSW.
Artikelbild: Pressefoto Verwaltungsgebäude Pfleiderer AG.