Die erfolgreiche Geldanlage (Grundsatz 1)
Wer planlos investiert und sein Kapitalziel nicht formuliert, der wird an den Finanzmärkten nicht erfolgreich sein. Jede erfolgreiche Kapitalanlage beginnt daher mit einer Zieldefinition.
Die Summe des Investments eines Anlegers ist inzwischen fast unerheblich für seine Anlagestrategie: Über Investmentfonds, ETFs oder andere Instrumente können Anleger in fast jede Anlageklasse und gelegentlich auch in jede Richtung (steigende und fallende Märkte) investieren. Dabei gilt es freilich einige allgemeine Ideen zu beachten. Die Ideen erfolgreicher Geldanlage.
Grundsatz 1: Formulieren Sie ein Ziel
Wer ohne eine finanzielle Zielvorstellung an sein Investment herangeht, der hat gute Chancen ein schlechtes Anlageergebnis zu erzielen: Anleger gehen zwar am besten von Murphys Gesetz aus, dass nämlich schief geht, was schief gehen kann. Aber was ist mit dem umgekehrten Fall? Der ist genauso schlimm.
Nehmen wir an, dass ein Investor von 100.000 Euro mit einem Kapitalziel von 100 Prozent innerhalb von zehn Jahren kalkuliert. Und ein zweiter Investor hat kein ausdrückliches Ziel. Beide investieren zunächst 75 Prozent des Kapitals in Aktien und nach einem Jahr hat sich das Aktienkapital durch etwas Glück verdoppelt. Der andere Teil des Geldes wird zu vier Prozent nach Steuern in solide Unternehmensanleihen angelegt. Was tun? Der erste Investor – mit Kapitalziel – hat jetzt einen guten Grund, seine Kalkulation erneut zu überprüfen. Und das geht so. Sein Kapitalergebnis liegt bei 176.000 Euro. Es fehlen also nur noch 24.000 Euro, um das Kapitalanlageziel in neun Jahren zu erreichen. Es wäre jetzt fahrlässig, wenn der Investor nicht zumindest einen Teil seiner Aktiengewinne realisieren würde. Kalkulieren wir weiter: Auf die Aktiengewinne fallen Steuern in Höhe von einem Viertel an: 18.750 Euro. Es verbleiben dem Investor 157.250 Euro nach nur einem Jahr. Nehmen wir jetzt an, dass der Investor erneut eine Geldanlage mit einer Nettoverzinsung von vier Prozent findet, dann liegt sein Kapitalergebnis nach zehn Jahren sogar bei knapp 224.000 Euro. Der andere Investor – ohne Kapitalziel hofft auf mehr und liegt tatsächlich zunächst richtig mit seiner Einschätzung. Allerdings realisiert er zu keinem Zeitpunkt Gewinne und macht den starken Rückgang des Aktienmarktes (minus 50 Prozent in den folgenden drei Jahren) voll mit. Wir wissen natürlich nicht, ob der zweite Investor am Ende der Laufzeit eine deutlich bessere Gesamtrendite erzielt, aber der Investor mit Zielrendite kommt fast sicher an. Und zwar selbst falls ihm ein Anleihegläubiger (zehn Prozent des Anlagevolumens) vollständig ausfällt.
Fazit: Ein realistisches Renditeziel für die geplante Gesamtlaufzeit hilft dem Anleger bei der Instrumentenauswahl und gibt ihm hilfreiche Anhaltspunkte bei der rechtzeitigen Reduktion von Risiken.