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Deutsche Überschüsse in der Kritik

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14. August 2012

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Deutsche Überschüsse in der Kritik

Die Einfuhren der deutschen Wirtschaft übertreffen die Einfuhren  so stark wie nirgends sonst. Die Industrieländerorganisation OECD erwartet 2012 einen deutschen Leistungsbilanz-Überschuss von rund 200 Milliarden US-Dollar.

Weder Japan noch die OPEC-Staaten weisen ähnliche Überschüsse auf. Nur China scheint ein ähnlich hohes Handelsplus erzielen zu können. Die Vereinigten Staaten sind weiterhin Nettoimporteur von Waren.

Die Handelsüberschüsse, die als Ursache für globalen Ungleichgewichte gesehen werden, könnten Deutschland bald vor die Füße fallen. Der Ärger kommt aus Brüssel. Die Europäische Union (EU) will Handelsungleichgewichte der Mitgliedsstaaten begrenzen und hat sich entsprechende Regeln gegeben. Handelsbilanzüberschüsse über 6,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes gelten demnach als zu hoch.

Bisher hatte die EU die Überschüsse über drei Jahresschnitte bereinigt. Im Frühjahr lag dieser Wert noch bei 5,9 Prozent. Diesmal sind die meisten Beobachter der Auffasung, dass Deutschland dieses Latte reißen könnte. 2013 droht Deutschland damit ein Mahnverfahren.

Die EU-Kommission wollte sich nicht dazu äußern. Regierungssprecher Steffen Seibert sieht in einem Leistungsbilanzüberschuss „zunächst einmal kein Grund für Europa zu handeln“. Für eine ausgewogenere Entwicklung sollten vor allem Länder mit Schwächen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Wenn er sich da mal nicht irrt.

Artikelbild: Wiki Commons. Container-Terminal. Bremerhaven. Hannes Grobe. Link.
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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.