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Deutsche Bank meldet Milliardenverlust im vierten Quartal

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31. Januar 2013

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Deutsche Bank meldet Milliardenverlust im vierten Quartal

Rund 2,6 Milliarden Euro Verlust musste die Deutsche Bank im vierten Quartal 2012 verkraften. Unter dem Strich blieb ein schwaches Ergebnis für 2012 übrig.

Die Deutsche Bank erzielte 2012 laut vorläufigem Jahresergebnis nur einen mickrigen Gewinn nach Steuern in Höhe von rund 700 Millionen Euro. Im Vorjahr hatten die Deutschbanker noch Gewinne in Höhe  von 4,3 Milliarden Euro gemeldet. Negativer Trend: In den letzten drei Monaten 2012 fiel ein Minus von 2,6 Milliarden Euro vor Steuern an. Im Vorjahreszeitraum hatte die Deutsche Bank nur ein Minus von 400 Millionen Euro gemeldet.

Kommentierung durch Chefs der Deutschen Bank

Jürgen Fitschen betonte in seiner Rede, dass das Ergebnis der Bank im vierten Quartal unbefriedigend sei, jedoch in direktem Zusammenhang mit Entscheidungen stehe, die von dem Führungsduo Fitschen/Jain bewusst im Hinblick auf die zukünftige strategische Ausrichtung getroffen wurden. Im September hatte die Deutsche Bank eine neue Strategie präsentiert, die laut dem eigenen Führungsduo kurzfristig einen harten Weg darstellt. Die 5-K-Strategie will an den Stellschrauben Kapital, Kosten, Kompetenzen, Kunden und Kultur arbeiten. Besonders das Stärken der Kapitalbasis sei gut vorangekommen. Die Deutsche Bank habe schneller als ihre Wettbewerber die Kernkapitalquote angehoben. Zuvor allerdings war die Deutsche Bank wegen seines hohen Leverage kritisiert worden. Die Deutsche Bank gehört zu den weltweit als systemrelevanten Geldhäusern.

2012 war schlecht – wird 2013 besser

Das Quartalsergebnis der Deutschen Bank ist schlecht, es war zwar ein angekündigter Gewinneinbruch, aber das macht die Sache nicht besser. Die Bank hatte im Dezember gleich mehrere Hiobsbotschaften gemeldet und hatte zudem ein schwaches Quartal angekündigt. Hinzu kamen Rechtsstreitigkeiten und Abschreibungen. Neben der Razzien wegen Verdachtsmomenten im Zusammenhang mit Umsatzsteuerbetrug belasten die Bank verschiedene Ermittlungen in den Vereinigten Staaten und wegen Zinsmanipulationen. Zuletzt hatte die deutsche Finanzaufsicht BaFin weitere Untersuchungen im Zusammenhang mit Zinsmanipulationen beim EURIBOR angekündigt. Das Bankhaus hatte 2012 keinen guten Lauf. Anleger stellen sich derzeit die Frage, ob das Institut 2013 daran nahtlos anknüpfen kann oder den Gewinn-Turnaround schafft. An der Börse genießen Fitschen und Jain Vorschusslorbeeren: Das Institut notiert derzeit um die 38 Euro, was höher ist als irgendwann im letzten halben Jahr.

Link zu ausführlichen Informationen der Jahrespressekonferenz der Deutschen Bank.

Artikelbild: Deutsche Bank Fliale Düsseldorf. Pressefoto Deutsche Bank.
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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.