Dax schwächelt – Zu viele Belastungsfaktoren auf dem Schirm
04/10/12 16:01 Uhr
Auch am Donnerstag lässt sich am deutschen Aktienmarkt keine nachhaltige Tendenz ausmachen. Gewinne im frühen Handel kann der Dax nicht lange behaupten. Zu groß sind die Belastungsfaktoren, die das Börsenbarometer unter Druck setzen. Zu der weiter schwelenden Schuldenkrise in der Eurozone sowie den Konjunktursorgen dies- und jenseits des Atlantiks, gesellt sich nun noch ein zusehends eskalierender Konfliktherd im nahen Osten. Als erster Nachbarstaat Syriens wird die Türkei in die Auseinandersetzungen zwischen Assad-Regime und bewafffnetem Widerstand hineingezogen. Nach wiederholten Zwischenfällen an der Grenze beschießen die Türken ihrerseits syrisches Territorium. Unbestätigten Berichten zufolge verlegt nun der Iran, Syriens engster Verbündeter, Truppenverbände an seine Grenze zur Türkei.
In Europa stand im bisherigen Handelsverlauf vor allem die Auktion diverser langlaufender Geldmarkttitel seitens Frankreich und Spanien im Fokus. Das Ergebnis trägt nicht wirklich zur Entspannung bei. So nimmt der Zinsdruck für die Iberer wieder zu. Der Europäischen Zentralbank sind jedoch bis auf weiteres die Hände gebunden, da Spanien noch keinerlei Absicht bekundet hat, unter den Europäischen Rettungsschirm zu schlüpfen. Genau dies stellt allerdings die Vorraussetzung für Stützungsmaßnahmen seitens der Europäischen Zentralbank dar. Zudem entschied der geldpolitische Rat der Europäischen Zentralbank auf der heutigen Sitzung, das Zinsniveau für den zentralen 2-Wochen-Refi-Mindestbietungssatz, wie erwartet, bei 0,75 Prozent zu belassen. Am Abend wendet sich der geldpolitische Blick gen Vereinigte Staaten, wo die US-Notenbank Fed ihr Sitzungsprotokoll veröffentlicht.
In Griechenland geht derweil so langsam das Geld aus. So sollen die dem Staat zur Verfügung stehenden Barmittel lediglich bis Ende November vorhalten. Die nächste Geldspritze ist also dringend von Nöten, hierzu fehlt aber nach wie vor das „Go“ der Troika. Letztere evaluiert weiterhin den Stand der umgesetzten und beabsichtigen Reform- und Sparmaßnahmen der Hellenen. Der Troika-Bericht wird bis Ende Oktober erwartet. Summa summarum also eine Nachrichtenlage, die den Deutschen Aktienindex kaum zu beflügeln vermag. Zu aktuellen Stunde verbucht der Dax bei 7.309 Punkten eine Abschlag von 0,2 Prozent.
von Gregor Kuhn
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