Dax hinter tiefroten Vorzeichen – Fed-Sitzungsprotokoll und China-Daten belasten
23/05/13 17:19 Uhr
Nach den schweren Verlusten vom Vormittag scheint der Dax seinen vorläufigen Boden gefunden zu haben. Nach durchweg positiven Konjunkturdaten aus den USA pendelt das deutsche Börsenbarometer knapp oberhalb von 8.300 Zählern seitwärts. Sowohl neue wie weitergeführte Anträge auf Arbeitslosenhilfe liegen über den Erwartungen. Zudem kommen überraschend positive Nachrichten vom US-Immobiliensektor. Hier ziehen der Hauspreisindex und die Zahl der Wohnungsverkäufe weiter an. Ob dies reicht um einer nachhaltigeren Korrekturbewegung Einhalt zu gebieten muss sich erst noch zeigen. Angesichts der extrem überkauften Marktlage, nach über 1.000 Punkten Dax-Aufschlag allein innerhalb der letzten 4 Wochen, war eine Konsolidierung fällig, doch Dynamik und Ausmaß des heutigen Rücksetzers waren überraschend intensiv.
Bedingt wurden die Gewinnmitnahmen zum einen durch das FOMC-Sitzungsprotokoll und zum anderen durch enttäuschende Konjunkturzahlen aus dem Reich der Mitte. Die Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls am frühen Mittwochabend machte deutlich, dass die Befürworter eines Ausstiegs aus der ultralockeren Geldpolitik der Fed an Stimmen gewinnen können. Letztere gilt als einer der Haupttreiber der jüngsten Hausse an den Aktienmärkten. China wiederum ist eine der Hauptstützen der Weltkonjunktur. Von dieser Seite wurde der Verkaufsdruck nochmal durch einen enttäuschend ausgefallenen HSBC-Einkaufsmanagerindex forciert. Der Konjunkturindikator für China fällt erstmals seit 7 Monaten wieder unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. In der Folge verzeichneten die Aktienmärkte weltweit herbe Abschläge.
Nun stellt sich die Frage, ob es sich um einen singulären Rücksetzer handelt, oder wir derzeit den Beginn einer weitergehenden Korrekturbewegung sehen. Die pulsgebenden US-Börsen halten ihre Verluste zumindest in Grenzen. Dow und Nasdaq verlieren derzeit lediglich 0,1 Prozent.Der Dax notiert zur aktuellen Stunde bei 8.345 Punkten 2,1 Prozent leichter.
von Gregor Kuhn
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