Chinas Export schwächelt
Die Weltkonjunktur schwächt sich ab und Chinas Exportzahlen zeigen, dass auch das Reich der Mitte betroffen ist. Die deutsche Exportindustrie muss aufpassen.
Die Staatschuldenkrise in Europa und die heraufziehende Konjunkturflaute in den Vereinigten Staaten bremste den chinesischen Außenhandel unerwartet kräftig ab: Im Juli konnte China den Warenexport nur um ein Prozent im Vorjahresvergleich steigern. Beobachter hatten einen Anstieg von neun Prozent vorhergesagt, nachdem im Juni der Anstieg der Ausfuhren aus China noch elf Prozent betragen hatte.
Hohe Schwankungen bei den Exportzahlen sind allerdings für China keine Seltenheit. Im Januar schrumpften die Exporte sogar. Die Importe hingegen legten um 4,7 Prozent zu und stiegen ebenfalls weniger deutlich als erwartet. Die neuesten Zahlen deuten auf ein Abflauen der weltweiten Konjunktur hin.
Die Zahlen aus Peking enttäuschen aus deutscher konjunktureller Perspektive, da China in vielen Sektoren bereits der wichtigste Handelspartner ist. Deutsche Auto- und Maschinenbauer profitierten in der Vergangenheit von dem enormen Konsumhunger in China. Chinesische Unternehmen sind mit hohen Investitionen inzwischen in vielen Bereichen die wichtigsten Abnehmer deutscher Investitionsgüter. Die deutschen Maschinenbauer bemerken die Konjunkturkrise jedoch noch nicht – die langen Vertragslaufzeiten schützen die Industrie. Die Kapaziätsauslastung der deutschen Maschinenbauer ging jedoch im letzten Jahr von 89,9 Prozent auf 86,7 Prozent zurück. Ein Warnsignal. Die Konjunkturabhängigkeit von Fernost ist eine Archillesferse der deutschen Exportindustrie.
Artikelbild: Wiki Commons. Baycrest.