Briten nutzen Online-Pranger bei Jagd auf Steuerflüchtlinge
Die Briten gehen oft ungewöhnliche Wege. Jetzt veröffentlichte das HM Revenue & Customs (HMRC) Fotos der 20 am meisten Gesuchten Steuerflüchtlinge des Landes in einem Online-Pranger.
Der Exchequer Secretary to the Treasury, David Gaucke, ist für seine außergewöhnlichen Aktionen bekannt. So informiert sich der 41-jährige Vater dreier Kinder beispielsweise bei den Exekutiv-Kräften vor Ort, wie bei bewaffneten Einsatzteams (siehe Artikelbild) trainiert wird. Das HMRC ist für die Steuerfahndung zuständig und Teil des Schatzamtes. Gaucke ist der Leiter der Behörde im Range eines Staatssekretärs.
Online-Suche von Steuerflüchtlingen
Auf flickr wurden die Fotos der TOP-20-Steuerflüchtlinge veröffentlicht (Link). Die meisten Flüchtlinge werden wegen Umsatzsteuerbetruges gesucht.
Gaucke kommentierte das Vorgehen so: »Die Regierung ist bereit, Steuerhinterziehung und Betrug zu bekämpfen. Die Taten dieser Verbrecher kosten den Steuerzahler insgesamt über 765 Millionen Pfund und das HMRC verfolgt sie unerbittlich. Durch die Veröffentlichung der Bilder fordern wie die Öffentlichkeit auf, uns beim Aufgreifen der Flüchtigen zu unterstützen«.
Nach Erkenntnissen des HMRC verliert der britische Staat im Jahr Steuereinnahmen in Höhe von 10 Milliarden Pfund durch Steuerbetrug. Der Aufbau der HMRC startete im Jahr 2005 mit einer Investition von 900 Millionen Pfund und soll im Jahr 7 Milliarden an Mehreinnahmen bringen.
Erfahrung mit Online-Prangern
Involviert ist in „GiBi“ bei der Jagd auf Steuerflüchtlinge auch Crimestoppers, eine unabhängige Stiftung, die bereits Erfahrung mit Online-Prangern gesammelt hat. So wurden andere Straftäter bereits geoutet. Crimestoppers setzt auf Tipps aus der Bevölkerung und bietet neben einem eigenen Call-Center auch die Möglichkeit, anonyme Tipps zu geben.
Schreiben des HMRC vom 16. August 2012