Börsen-Bäcker Markus Frick in Untersuchungshaft
Die deutsche Börsenaufsicht BaFin zeigte den Börsenguru Markus Frick erneut an. Der sitzt inzwischen in Untersuchungshaft in Frankfurt am Main. Melden Medien.
Die Anklage der Staatsanwaltschaft Frankfurt lautet auf Verdacht der Marktmanipulation und des gewerbsmäßigen Betrugs im Zusammenhang mit Kaufempfehlungen für verschiedene Börsenbriefe. Diesmal soll der Schaden für Anleger fünf Millionen Euro betragen. Jetzt droht dem gelernten Bäcker Knast: Im April 2011 war Frick in Berlin bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Er hatte in seinen Medien wertlose Aktien empfohlen und erfolgreich dem Richter weisgemacht, dass er genau wie die Anleger, die seine Empfehlungen umsetzten, Opfer von bösen Hintermännern war. Bei der Börsenaufsicht BaFin war man entsetzt über das Urteil – offiziell kommentierte man dort das Urteil natürlich nicht.
Marktmanipulation
Frick hatte 2007 drei Aktien empfohlen, die wertlose Hüllen waren. Seine zahlenden Jünger verloren viel Geld bei der Aktion. Frick hingegen sammelte Kapital ein und man fand ein millionenschweres Konto in Übersee. Aktenkundig waren die Geschäfte von Frick auf 335 Seiten. Der Richter nahm Frick jedoch den reuigen Sünder ab. Jetzt scheint Frick erneut auf ähnliche Art und Weise aufgefallen zu sein. Ups und blöd gelaufen.
Solche Geschäfte funktionieren eigentlich immer wieder nach einem einfachen Schema: Betrüger reichen einflussreichen Meinungsführern eine Beteiligung von bis zu 30 Prozent der wertlosen Aktien weiter. Diese werden dann beispielsweise von einer Treuhandgesellschaft verwaltet und nach und nach im Markt abgegeben. In Kanada beispielsweise gibt es professionelle CEOs, die bis zu zehn solcher Unternehmen führen. Ein Geschäftsmodell.
Vom Showstar zum Manipulateur
Markus Frick hat bereits einen ordentlichen Absturz hinter sich: Sein Erfolg begann mit einer Call-In-TV-Show bei N24. Seine Bücher und Seminare verkauften sich millionenfach. Die Buchtitel hießen: „Ich mache Sie reich.“ (2001), „Das Geld liegt auf der Straße.“(2002), „So macht Geld glücklich.“(2004). Da die angebotenen Leistungen, wie kostenpflichtige Hotlines und Abos, jedoch sehr teuer sind für die Anleger, musste Frick überzeugende Performances liefern. Bei einem Depot von zehn Tausend Euro fallen schon mal zehn Prozent Kosten an pro Abonnent. Jedes Jahr.
Einer der medialen Höhepunkte für Frick war der Besuch der Sendung „Menschen bei Maischberger“. Frick stellte ein Video mit Ausschnitten aus der Sendung auf seine Homepage. Die Rechtsabteilung des WDR untersagte diese Werbung später, nachdem das Aufsichtsgremium hausintern interveniert hatte. Auf Youtube findet man noch immer die Vorstellungsrunde, bei der Frick zwischen Politikern sitzt und erklärt, wie man Geld verdient, freilich ohne arbeiten zu müssen.