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Banken als kriminelle Vereinigungen

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20. Februar 2013

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Banken als kriminelle Vereinigungen

Banken sind seit Jahren viel zu häufig in Skandale und Betrügereien verstrickt. Sie bestreiten im Zweifelsfall eine aktive Rolle. Imageprobleme.

Sahra Wagenknecht liegt derzeit goldrichtig mit ihrer Vokabel von der „kriminellen Vereinigung“. Die streitbare Linke hat den Begriff auf die Deutsche Bank gemünzt. Aber der Eindruck verfestigt sich, dass der Begriff eine ganze Branche beschreibt. Das ist zwar unfair und Sippenhaft, aber die Folge von zu geringen Branchenstandards und zu wenig eigenen Abgrenzungsinitiativen untereinander.

Hypovereinsbank

Diesmal wurden Geschäfte der Hypovereinsbank beleuchtet. Die Bank hat sich im so genannten Dividenden-Stripping verhakt. Dabei werden Geschäfte so organisiert, dass der Staat um berechtigte Steuern gebracht wird. Dafür schließen Akteure mit unterschiedlicher steuerlicher Situation für den Dividendentermin einen Kauf- und Rückkaufvertrag ab.

Ob diese Technik so richtig illegal ist, kann man gar nicht mal sagen. Kritisch dürfte viel mehr sein, dass Banken solche Techniken, die auf Regelungslücken beruhen, aktiv betreuen und möglicherweise sogar initiieren. Im Fall der Hypovereinsbank droht der Bank nach eigener Einschätzung ein finanzieller Schaden in dreistelliger Millionenhöhe.

Der Imageschaden ist ungleich größer und kaum jemand unterscheidet noch zwischen den unterschiedlichen Bankhäusern. Alles eine Mischpoke.

Ist der Ruf erstmal ruiniert…

Man wartet außerhalb der Branche immer noch auf die Selbstreinigungskräfte der Institute. Da gab es bisher keine Initiativen, die ein Aufräumen in der Geldbranche zum Ziel haben. Für die Banken scheint eher das Scheiß-egal-Motto zu gelten: „Ist der Ruf erstmal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“

Im Jahr 2008 ergeben mehrere Umfragen, dass Banker unbeliebter waren als Politiker und Prostituierte.

Den Spieß umdrehen wollte die Commerzbank 2012 mit ihrem Fernsehspot.

Aber das sympathische Bild, das Kommunikationsprofis für die Commerzbank ausdachten, muss von der zweitgrößten deutschen Bank noch gelebt und erarbeitet werden. Das dürfte Jahre, vielleicht Jahrzehnte dauern, bis die Bank wieder ein positives Image besitzt. Das Problem: Neue Enthüllungen aus der Branche hingegen wirken sofort.

Vertrauen wäre nötig und hilfreich

Die Lethargie mit der sich die Branche in weiten Teilen ihrem schlechten Image ergibt, ist schade, denn die meisten Deutschen benötigen nach der Krise jetzt vertrauenswürdige Ansprechpartner in Geldfragen. Niedrige Zinsen bei Staatspapieren, hochgejazzte Aktienmärkte und Inflationsrisiken sind kein einfaches Umfeld für Geldanleger.

Aber wer soll Bankern trauen, die für reiche Kunden Steuerhinterziehung organisieren, die Zinsen so manipulieren, wie es gerade am besten passt und neben dem Werfen der Roulettekugel auch noch Mitsetzen wollen?

Man würde Banker gerne wieder vertrauen. Zurzeit überwiegt wie zuletzt zu oft das Bild von Banken als kriminellen Vereinigungen. Die Banker sollten versuchen, Sahra Wagenknecht zu widerlegen. Das wäre doch ein schönes gemeinsames Ziel.

Artikelbild: Chicago Boys. FBI-Foto.
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Tacheles

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