Facebook: Auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit
Mark Zuckerberg mag ein genialer Networker sein. Börse können er und seine Berater eindeutig nicht. Nach dem Börsengang geht es munter weiter bergab.
Die überzogene Anfangsbewertung von Facebook lag knapp über 100 Milliarden Euro. Der passende Einstandskurs lag bei 38 Dollar. Inzwischen kehrt Ernüchterung ein bei den Facebookern.
Ernüchterung an der Börse
Facebook wies bei seiner ersten Präsentation von Quartalszahlen sogar einen Verlust aus. Den kann man zwar mit Einmaleffekten begründen, aber das Unternehmen muss für seine ambitionierte Börsenbewertung eigentlich hohe Gewinne ausweisen und gleichzeitig kräftig wachsen.
Facebook weist einen Quartalsverlust von 157 Millionen Dollar aus. Das ist ein Minus von 8 Cent je Aktie. Wenn man die Sondereffekte wegrechnet, dann kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer Gewinnstagnation von 12 Cent je Aktie. Für ein angebliches Wachstumsunternehmen ist das inakzeptabel.
Die Aktie gab nachbörslich bis auf 24 Dollar nach und markierte ein neues Allzeittief. Vermutlich nicht das letzte Tief in diesen Tagen.
Königsfrage: Kann man im Netz Geld verdienen
Mit den ausgewiesenen Zahlen entspricht die Bewertung des Unternehmens zurzeit dem 200-fachen unbereinigten Quartalsgewinn. Selbst das ist immer noch lächerlich hoch. Zumal die Internetbranche zwar ein Jobmotor zu sein scheint, aber Gewinne zu erzielen ist ein Problem. Erst vor wenigen Wochen hatte Microsoft Milliardenverluste im Netz gemeldet.
Auch der Facebook-Partner Zynga hat ernsthafte Probleme. Die Aktie verlor seit dem Hoch Anfang März 2012 (15.91 US-Dollar) bis jetzt 80 Prozent und notiert um die 3 Dollar.
Mark Zuckerberg und seine Freunde waren bislang nur gierig und haben die hochfliegenden Erwartungen bislang immer verlässlich untertroffen. Wie diesmal.
Unser Fazit: Wenn Facebook in dem Tempo weitermacht und sich genau so entwickelt wie Zynga, werden wir in diesem Jahr bei Facebook noch einstellige Börsenkurse sehen.
Der Original-FB-Q2-Report.