Prügelei im griechischen TV: Wenn die Argumente ausgehen
Im griechischen Fernsehen kam es zu einem Eklat. Vor laufenden Kameras attackierte der Sprecher der rechtsextremen Partei „Goldene Morgenröte“ eine linke Politikerin und schlug ihr ins Gesicht.
Ein Privatsender unterbrach eine Live-Übertragung, nachdem in es in einer Sendung zu Handgreiflichkeiten kam. Der Nationalist Ilias Kasidiaris schüttete zunächst Rena Dourou vom Linksbündnis Syriza ein Glas Wasser ins Gesicht und attakierte dann die Kommunistin Liana Kanelli, die neben ihm saß. Kasidiaris wurde von Mitarbeitern des Senders eingesperrt, konnte dann aber entkommen. Medien berichteten, dass man nach dem Abgeordneten suche. Ihm drohen angeblich bis zu zehn Jahren Haft.
Die Rechtsextremen leugnen den Holocaust und sprechen sich gegen Einwanderer aus. Darüber kam es zum Streit, zumal die Rechtsextremen in Kürze einen größeren Einfluss im Parlament haben könnten. Die rechtsextreme Partei konnte bei der Wahl im Mai 2012 fast sieben Prozent der Abgeordneten-Sitze erringen und zog mit 21 Sitzen in das 300 Abgeordnete umfassende Parlament ein.
Der Streit ist symptomatisch für die aufgeladene Situation in Griechenland. Die extremen Parteien gewinnen an Zulauf. Das lässt für die Parlamentswahl am 17. Juni wenig erwarten.
Artikelbild: Screenshot. Youtube-Video vom 6. Juni 2012.