Windenergie: Marktführer Vestas enttäuscht
Die Situation bei Vestas spitzt sich zu. Am Mittwoch meldete das dänische Unternehmen mit Sitz in Aarhus in einem Zwischenbericht einen Verlust von fast 245 Millionen Euro.
Der dänische Weltmarktführer bei Windkraftanlagen, Vestas, verdoppelte im ersten Quartal seinen operativen Verlust. Von Januar bis März 2012 verlor der Konzern 162 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal waren es noch 85 Millionen Euro gewesen. Vestas begründete diese Entwicklung mit höheren Herstellungskosten und ein im Januar aufgelegtes Sparprogramm war ebenfalls kostspielig und schlug einmalig zu.
2011 verzeichnete Vestas ingesamt 166 Millionen Euro Verlust. Im Januar meldete Vestas eine Umstrukturierung und den Abbau von mehr als 2300 Stellen bis Jahresende. Dann sollen nach aktuellen Plänen im Konzern weiterhin 20.400 Stellen vorhanden sein. Durch den Stellenabbau sollen 150 Millionen Euro eingespart werden. Kurzfristig entstanden dadurch allerdings höhere Kosten.
Beim Umsatz legte Vestas im ersten Quartal um vier Prozent auf 1,105 Milliarden Euro zu. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern weiter 6,5 bis 8 Milliarden Euro Umsatz. Die Verbindlichkeiten lagen bei 850 Millionen Euro.
Die Branche kämpft ähnlich wie die Solarbranche mit Überkapazitäten. Für schlechtere Aussichten sorgen auch gestrichene staatliche Förderungen für erneuerbare Energien. Vestas hatte erst vor wenigen Monaten zwei Gewinnwarnungen veröffentlicht.
Interimsbericht Q1/12.
Artikelbild: Unternehmensfoto Vestas.