Neuer Skandal bei Vatikanbank
Die italienische Polizei nahm bei Ermittlungen zur Vatikanbank drei Männer fest. Ein hoher Geistlicher ist unter den Verhafteten.
Wegen Geldwäsche steht die Vatikanbank seit Jahren in der Kritik. Zuletzt hatte sich der Europarat beschwert. Kritik war am Finanzgebaren der Kirchenbanker bereits 2010 laut geworden und die Vatikanbank – Istituto per le Opere di Religione – steht auf verschiedenen schwarzen Listen für Geldwäsche. Seit Jahren hält sich das Gerücht, dass die Vatikanbank gute Verbindungen zur Mafia unterhält.
Verhaftet wurden nach Medieninformationen neben dem Geistlichen ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter und ein Geschäftsmann. Angeblich soll die Bande versucht haben, Geld aus der Schweiz nach Italien zu bringen. Dabei hat es offenbar Streit um das Verteilen der Beute gegeben, weshalb das zum Transport vorgesehene Privatflugzeug nicht startete und mit 20 Millionen Euro mehrere Tage auf einem Flugplatz parkte.
Der verhaftete Geistliche Monsignore Nunzio Scarano soll ein Prälat sein, der Medienberichten zufolge bis zum Jahr 1987 bei der Deutschen Bank sein Geschäft gelernt haben soll. Er soll nach Agenturberichten bereits vor Wochen suspendiert worden sein, nachdem er angeblich 600.000 Euro von der Vatikanbank an Freunde verteilt haben soll. Scarano bestreitet die Vorwürfe.
Im September 2010 ergaben italienische Ermittlungen gegen die Führung der Bank Verstöße gegen das Geldwäschegesetz. Der Präsident der Vatikanbank Ettore Gotti Tedeschi und der damaligen Generaldirektor Paolo Cipriani wurden entlassen und Millionenbeträge eingefroren. Der neue Papst will durchgreifen bei dem Institut. Ein Anliegen mit dem sein Vorgänger gescheitert war. Inzwischen gibt es Gerüchte in Rom, die besagen, dass der neue Papst die Skandalbank sogar schließen könnte.
Die Bank existiert seit 1887 und wurde von Papst Leo XIII gegründet.
UPDATE 02.07.2013
Inzwischen sind bei der Vatikanbank zwei führende Manager zurückgetreten. Es handelt sich um einen Generaldirektor und seinen Vize. Für Ordnung soll erneut der Deutsche Ernst von Freyberg sorgen.
Artikelbild: eigener Fundus.