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Vorteil Privatanleger: mehr Freiheit bei der Geldanlage

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21. Januar 2013

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Vorteil Privatanleger: mehr Freiheit bei der Geldanlage

Privatanleger haben einen gewaltigen Vorteil gegenüber institutionellen Anlegern, sie dürfen ohne Beschränkungen anlegen. Wer dabei nicht überzieht, der übertrifft Profis leicht.

Der Staat organisiert die Kapitalanlage in seinem Sinne. Versicherungen beispielsweise müssen einen Großteil ihres Geldes in Staatsanleihen halten. Bei der Riester-Rente fordert der Gesetzgeber eine Garantie, die man rechtlich einwandfrei nur mit Staatsanleihen hinbekommt. Das kostet ordentlich Ertragschancen und macht für renditeorientierte Anleger, oder diejenigen unter den Privaten, die einfach noch nicht genug Kapital zusammen haben, die Geldanlage in den meisten gefördertem Finanzprodukten unattraktiv.

„Unheilige Allianz“

Der US-Nobelpreisträger Edmund Phelps nannte das Phänomen der gegenseitigen Abhängigkeit von Banken und Staaten eine „unheilige Allianz“. Gemeint war, dass viele Banken Staatsanleihen in ihre Bücher nehmen können, ohne Eigenkapital vorhalten zu müssen. Insofern war es bislang attraktiv, Staatspapiere zu kaufen – bis Griechenland kam und die Preise für Staatsanleihen der hinteren Reihen stark fielen. Die Bilanzen der Banken gerieten in der Folge in Unordnung und Banken müssen gerettet werden. Nicht alle Banken haben gezockt, wie manche Linke gerne erzählen. Viele Bankmanager haben jahrelang gerne getan, was die Politiker wollten.

Inzwischen denken viele Banker um. Für manche entsteht sogar eine Art Anlagenotstand, denn negative reale Renditen, wie sie deutsche Staatspapiere derzeit bieten, sind keine lukrative Geldanlage mehr, sondern eine Wervernichtungsmaschine. Eine Umfrage ergab jetzt, dass Profis gerne viel riskanter anlegen würden. Die Vorgaben der Politik verhindern das jedoch.

Optimale Aktienquote

Niedrige Leitzinsen, von Versicherern längst als Fluch empfunden, dürften längere Zeit anhalten, da sonst die Staaten in Problem zu kommen drohen. Das sind keine positiven Aussichten für breit streuende Investments, die durch regulatorische Vorgaben überwiegend auf Staatspapiere setzen müssen.

Wie man genau das Kapital optimal aufteilt auf die Anlageklassen ist freilich nicht nachweisbar. Eine höhere Aktienquote halten bei einer einfachen heuristischen Aufteilung viele Wissenschaftler für richtig. Inzwischen setzt sich die Erkenntnis durch, dass Unternehmensanleihen und Aktien in der aktuellen Situation die erfolgversprechenderen Geldanlagen sind.

Chance nutzen

Wer als Privatanleger nur ein wenig von der hohen Quote von Staatsanleihen abweicht, die Versicherer und andere Institutionelle nutzen müssen, kann diese mit hoher Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahrzehnt relativ einfach „outperformen“. Lebensversicherungen benötigt daher niemand mehr zur Geldanlage im nächsten Jahrzehnt. Eine ähnliche Situation machten japanische Lebensversicherer vor über zehn  Jahren mit. Aufgepasst: Anfang des Jahrtausends erlaubte der Staat Versicherern nach langer Zeit des Quengelns eine höhere Aktienquote. Prompt ging hierzulande ein Lebensversicher nach dem Ende der New Economy Pleite. Der Staat hat immer schon ein schlechtes Timing bewiesen und die staatlichen Anlageratschläge sind auch nur drittklasig.

Artikelbild: US-Briefmarke von 1971. Public Domain. Wiki Commons.
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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.