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Was ist eigentlich… ein Flashcrash?

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17. Januar 2012

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Was ist eigentlich… ein Flashcrash?

Mit blitzschnellen Datenleitungen wollen manche Marktteilnehmer Vorteile erlangen und gefährden dadurch das Funktionieren der Finanzmärkte. Sinnfreie Transaktionen drohten bereits mehrfach die Börsen zum Einsturz zu bringen. Über Flashcrashs.

Ein Flashcrash ist übersetzt eine Art Blitz-Börsengewitter. Am 6. Mai 2010 erlebten Anleger dieses damals ganz neue Börsenphänomen. In wenigen Minuten verloren die US-Indizes kräftig an Wert. Der Dow-Jones-Index sackte fast zehn Prozent ab. Und zwar ohne erkennbaren oder durch dramatische Nachrichten. Über den Auslöser von Flashcrashs gibt es unterschiedliche Theorien: Immer wieder wurde vermutet, dass ein Händler bei einer Ordermenge drei Nullen zu viel eingegeben haben könnte. Richtig ist in jedem Fall, dass der Hochfrequenzhandel ziemlich absurde Handelsgeschäfte auslöste.

Im Nachhinein stellte die Börsenaufsicht in den USA fest, dass mehrere Handelsmaschinen gleichgerichtete Orders in Bruchteilen von Sekunden an die Börsen jagte. Als der Markt erstmal ins Rutschen geriet, verstärkte sich der Effekt durch immer neue Transaktionen. Die Maschinen mussten sich natürlich kurz darauf wieder mit den gerade verkauften Wertpapieren eindecken und daher kam es relativ schnell wieder zur Gegenbewegung – zumindest bei den Indizes.

Die Börsenaufsicht annulierte später viele US-Handelsgeschäfte mit Aktien, deren Kurse teilweise um 50 oder mehr Prozent gefallen waren.  Außerdem beschloss die Börsenaufsicht im Juni 2010 neue Handelsregeln. Allerdings gelang es dadurch bislang nicht, Flashcrashs vollständig unmöglich zu machen. Im Jahr 2011 passierte ein erneuter Flashcrash mit einem Zehn-Prozent-Absacken des Dow-Jones in 30 Minuten. Diesmal allerdings reagierten die Marktteilnehmer gelassener.

Durch Flashcrashs ist in jedem Fall die Marktintegrität – das Funktionieren der Märkte – gefährdet. Kritiker wollen durch eine Finanzmarkttransaktionssteuer unattraktiv machen.

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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.