Offene Immobilienfonds: Scope sieht schleppende Auszahlung
Anleger offener Immobilienfonds in Abwicklung müssen bislang geduldig sein. Im Halbjahresrhythmus fließen nur kleinen Beträge an die Investoren zurück.
Eine Ausnahme beim Trend zum langsamen Rückführen der Mittel sieht die Ratingagentur Scope beim KanAm US-grundinvest-Fonds, dem ersten offenen Fonds, der im September 2010 seine Liquidation bekannt gab. Dieses Vehikel konnte innerhalb weniger Monate sein gesamtes Portfolio verkaufen. Mittlerweile sind 463 Millionen US-Dollar oder 84,5 Prozent des Fondsvermögens – gemessen zum Zeitpunkt der Auflösungsentscheidung – an die Anleger zurückgeflossen.
Die anderen Fonds in Abwicklung liegen dabei deutlich zurück: Der DEGI EUROPA und der Morgan Stanley P2 Value konnten bislang nur rund ein Drittel des ursprünglichen Fondsvermögens auszahlen. Aus dem DEGI EUROPA flossen bislang rund 421 Millionen Euro an die Anleger zurück, aus dem Morgan Stanley P2 Value rund 300 Millionen Euro. Dies sind vergleichsweise geringe Anteile, berücksichtigt man den zeitlichen Rahmen: Beide Fonds haben insgesamt drei Jahre für die Abwicklung Zeit; bei beiden Fonds sind schon zwei Jahre davon abgelaufen.
Einer der größten Fonds in Abwicklung, der SEB ImmoInvest, führte rund 20 Prozent des ursprünglichen Fondsvermögens an die Anleger zurück. Der Fonds zahlte kurz nach der Abwicklungsankündigung im Mai 2012 rund 1,2 Milliarden Euro aus.
Bei einer Reihe von Fonds in Abwicklung liegt die Auszahlungsquote zwischen Null und etwa zehn Prozent. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass sich ein Teil dieser Produkte – wie beispielsweise der CS EUROREAL oder der KanAm grundinvest Fonds – erst seit einigen Monaten in Liquidation befindet.
Der TMW Immobilien Weltfonds und der AXA Immoselect konnten noch überhaupt keine Substanzausschüttungen vornehmen. Dies ist u.a. auf die Fremdfinanzierung der Immobilien zurückzuführen. Die Rückführung des Fremdkapitals hat immer Vorrang vor der Anlegerauszahlung. Ein weiterer Grund sind schlicht zu wenige Verkäufe, die Liquidität in die Kasse des Fonds spülen.
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Artikelbild: Siemens-Pressefoto. Energiesparhäuser.